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Nordkoreanische Kohle bei der Verschiffung

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Nordkorea soll illegal Rohstoffe exportiert haben

Vor der für morgen geplanten Abstimmung über Sanktionen gegen Nordkorea hat die UNO einen Bericht vorgelegt, wonach Pjöngjang illegale Exporte im Wert von 224 Millionen Euro getätigt hat. Empfänger seien China, Indien, Malaysia und Sri Lanka gewesen.

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In den vergangenen sechs Monaten seien Rohstoffe wie Kohle und Eisenerz illegal ausgeführt worden, hieß es in dem Bericht, den die Vereinten Nationen in New York vorlegten. Bestehende Sanktionen würden kaum durchgesetzt, beklagten die Autoren. Zudem habe Nordkorea Umgehungstaktiken entwickelt, etwa um Strafmaßnahmen im Zuge des bestehenden Waffenembargos sowie Verschiffungs- und Finanzbeschränkungen aufzuweichen.

Obwohl der Export von Kohle, Eisen und Eisenerz bereits gegen verhängte Strafmaßnahmen verstoße, sei von Dezember 2016 bis Mai 2017 Eisenerz im Wert von 66 Millionen Euro nach China, dem engsten Verbündeten Nordkoreas, verschifft worden. Verstöße beim Waffenverbot habe es im Handel mit Syrien und mehreren afrikanischen Staaten, darunter Angola, Kongo, Eritrea und Namibia, gegeben.

Auf Antrag der USA soll der Weltsicherheitsrat in New York morgen über neue Sanktionen abstimmen, um die nukleare Abrüstung auf der Koreanischen Halbinsel zu erzwingen.

Merkel bietet Vermittlung an

In der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" bot Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) derweil eine deutsche Vermittlung in dem Konflikt an. Sollte - wie bei den Verhandlungen über das iranische Atomprogramm - eine deutsche Beteiligung gewünscht sein, werde sie sofort ja sagen, sagte sie dem Blatt. Auch das diplomatische Format könne als Vorbild dienen; an den Gesprächen mit Teheran hatten neben Deutschland die fünf Vetomächte im Weltsicherheitsrat teilgenommen. Nach Angaben der Zeitung plant Merkel bereits für morgen einen ersten Vorstoß: Sie wolle vor den UN-Beratungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefonieren, der sich gegen weiteren Druck auf Nordkorea ausgesprochen hatte.