BR Recherche hatte zuvor nach der Einsichtnahme von Akten der Niedersächsischen Staatskanzlei dargelegt, dass VW auch in den Jahren der Schwarz-Gelben Koalition bei der Erstellung von Regierungspapieren in Hannover die Feder geführt hat - zum Beispiel seit 2007 im Zuge der Diskussion auf EU-Ebene über strengere Vorschriften zum CO2-Ausstoß für die Autoindustrie.
So leitete offensichtlich ein Mitarbeiter der Staatskanzlei zur Vorbereitung einer Bundesratssitzung einen Antrag zum Thema nach Wolfsburg weiter und vermerkte nach dem Telefonat mit einem VW-Kontakt:
"Aus seiner Sicht trifft der Antrag inhaltlich voll die Position der VW-AG. Änderungswünsche hat er keine." Notiz eines Mitarbeiters der Staatskanzlei
Übliche Abstimmung mit dem Konzern?
Stefan Wenzel, stellvertretender Ministerpräsident Niedersachsens von den Grünen, sagte dem BR, die Kritik der CDU Niedersachsens sei vor dem Hintergrund der Recherchen heuchlerisch, weil sie in den vergangenen Tagen den Eindruck erweckt habe, es habe sich um einen singulären Vorgang gehandelt.
"Offensichtlich haben sich auch frühere andere Landesregierung abgestimmt." Stefan Wenzel, stellvertretender Ministerpräsident Niedersachsens, Die Grünen
Volkswagen-Sprecher Bode verteidigte diesen engen bilateralen Austausch als "völlig üblich", auch vor dem Hintergrund des Aktiengesetzes. Niedersachsen ist als Anteilseigner im Volkswagen-Aufsichtsrat vertreten.
CDU-Landeschef Althusmann hatte SPD-Ministerpräsident Weil zuvor mangelnde Distanz vorgeworfen, weil dieser im Oktober 2015 eine von ihm im Landtag abgegebene Regierungserklärung zu VW dem Konzern zum Gegenlesen gegeben hatte.