Heidelberg: Ein Mitarbeiter hält in einem Coronatest-Labor PCR-Teströhrchen in den Händen.
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Heidelberg: Ein Mitarbeiter hält in einem Coronatest-Labor PCR-Teströhrchen in den Händen.

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Neue Omikron-Sublinie auf dem Vormarsch

Die Sublinie XBB.1.5 der Corona-Variante Omikron könnte sich in nächster Zeit auch in Europa ausbreiten. Die neue Variante gilt als sehr leicht übertragbar. Ein Medikament dagegen scheint wenig zu wirken - doch es gibt auch positive Signale.

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Die neue Corona-Variante mit dem Kürzel XBB.1.5 breitet sich rasant schnell aus. Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnete sie kürzlich gar als die bisher ansteckendste Subvariante des Coronavirus. Besonders in den USA verdrängt XBB.1.5 andere Subtypen.

Experten rechnen mit schneller Ausbreitung

Der Bremer Epidemiologe Hajo Zeeb geht davon aus, dass – wie er sagt - mit einiger prognostischer Sicherheit die Variante auch bei uns der dominante Corona-Subtyp werden wird. XBB.1.5 treffe auf eine wieder nachlassende Immunität von Menschen, deren Impfung oder Infektion schon länger zurückliege, so Zeeb - erst in den USA und in der Folge dann auch bei uns in Deutschland. Allerdings sei die Zahl der Nachweise von XBB.1.5 in Deutschland zur Zeit noch sehr gering. Man müsse noch nicht über neue Maßnahmen nachdenken. Der Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel, Richard Neher, wies darauf hin, dass es bisher wenig Informationen über den Schweregrad von Erkrankungen gibt. Fälle und Krankenhausaufenthalte hätten in den gesamten USA zugenommen, nicht nur in Regionen, in denen XBB.1.5 vorherrsche, sagte der Experte. Das sei zumindest ein erster Hinweis darauf, dass sich der Schweregrad nicht wesentlich von dem anderer aktuell kursierender Varianten unterscheide.

Zweifel an Wirksamkeit des Covid-Mittels Evusheld bei XBB.1.5

Indessen bezweifelt die US-Arzneibehörde FDA die Wirksamkeit des Antikörper-Präparats Evusheld im Kampf gegen die neue Coronavirus-Variante XBB 1.5. Auch wenn noch auf Daten gewartet werden müsse, gehe man derzeit davon aus, dass das Präparat von Astrazeneca die Variante wohl nicht unschädlich mache, teilte die FDA mit. Das bedeute, dass Evusheld möglicherweise keinen Schutz biete. Im August hatte die Ständige Impfkommission (Stiko) besonders vulnerablen Gruppen ab 12 Jahren zusätzlich zur Impfung das Antikörper-Präparat Evusheld als Präventionsmaßnahme empfohlen. Evusheld besteht aus zwei Sars-CoV-2-neutralisierenden Antikörpern und kann in den Muskel gespritzt werden. Die Empfehlung gilt für Menschen, bei denen aus bestimmten Gründen keine Impfungen gegen Covid-19 erfolgen können und die zugleich Risikofaktoren für einen schweren Krankheitsverlauf haben.

Lauterbach warnt vor neuem Subtyp

Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat bereits vor der neuen Corona-Variante Omikron gewarnt. Auf Twitter schrieb er kürzlich, hoffentlich komme Deutschland durch den Winter, bevor sich hier eine solche Variante ausbreiten könne.

Dem Bundesgesundheitsminister machen unter anderem die steigenden Infektionszahlen und Krankenhauseinweisungen im Nordosten der USA Sorge.

XBB.1.5 ist eine Subvariante von Omikron, die sich derzeit stark in den USA ausbreitet. Sie wurde bislang in 29 Ländern nachgewiesen, auch in Europa. Der Anstieg der XBB.1.5-Fälle mache deutlich, wie wichtig es sei, Covid-19 weiterhin weltweit zu überwachen, heißt es bei der Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf.

Im Nordwesten der USA dürfte der Corona-Subtyp XBB.1.5 schon bald die dominierende Variante des Erregers sein.
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Im Nordwesten der USA dürfte der Corona-Subtyp XBB.1.5 schon bald die dominierende Variante des Erregers sein.

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