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Netanjahu kündigt UNHCR-Flüchtlingsdeal endgültig auf

Israels Ministerpräsident Netanjahu hat den Umsiedlungsplan für Tausende afrikanische Migranten mit dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR endgültig gekündigt. Bereits gestern hatte er eine Vereinbarung über eine Umsiedlung auf Eis gelegt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Er habe sich in den vergangenen 24 Stunden intensiv mit seinem Innenminister und mit Bürgervertretern ausgetauscht und sich zur Aufkündigung des Abkommens entschlossen, sagte Benjamin Netanjahu heute. Zuvor hatten nationalistische Hardliner in seiner Regierung das Abkommen kritisiert und Druck auf Netanjahu ausgeübt. Netanjahu äußerte, dass er sich nach einem Treffen mit wütenden Anwohnern im Süden von Tel Aviv umentschieden habe. Dort leben besonders viele afrikanische Asylbewerber.

Israel werde sich weiter darum bemühen, die "Eindringlinge" aus dem Land zu bekommen.

Israel hatte gestern eine Vereinbarung mit dem UN-Flüchtlingshilfswerk zur Umsiedlung von 16.000 afrikanischen Flüchtlingen in westliche Länder nach wenigen Stunden überraschend wieder auf Eis gelegt. Im Gegenzug hätten weitere 16.000 Afrikaner zumindest vorerst im Land bleiben dürfen und einen "offiziellen Status" erhalten sollen. Was mit Tausenden weiteren afrikanischen Migranten hätte passieren sollen, war zunächst unklar. Israel hatte Ende 2017 angekündigt, bis zu 40.0000 afrikanische Flüchtlinge in Drittländer abzuschieben.