Die kämpferischen Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin über eine atomare Aufrüstung seines Landes sind bei der Nato auf scharfe Kritik gestoßen. Eine Bedrohung von Alliierten sei inakzeptabel und widersinnig, erklärte Nato-Sprecherin Oana Lungescu am Freitag in Brüssel. Die Raketenabwehrsysteme der Allianz richteten sich gegen Bedrohungen außerhalb des europäisch-atlantischen Raumes. Zugleich warf die Nato Russland vor, vom Polargebiet bis ans Mittelmeer immer stärker aufzurüsten.
Neue Atomwaffen angekündigt
Putin ist schon länger über die Erweiterung des Bündnisses auf das Gebiet der früheren Sowjetunion verärgert. Am Donnerstag zeigte er sich in einer Rede so kämpferisch wie nur selten in den vergangenen Jahren und kündigte eine Reihe neuer Atomwaffen an. Zudem erklärte er, jeder Angriff auf einen Verbündeten Russlands werde als Angriff auf Russland selbst gewertet und ziehe unmittelbar eine Reaktion nach sich.
Russland gibt sich unschuldig
Die US-Regierung warf der russischen Regierung daraufhin vor, seit mehr als einem Jahrzehnt "destabilisierende" Waffensysteme zu entwickeln und damit gegen Verpflichtungen aus internationalen Abrüstungsverträgen zu verstoßen. Dies wies Russland am Freitag zurück. Die Regierung verletzte keine Verträge, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow. "Russland hat nicht vor, sich in einen Rüstungswettlauf hineinziehen zu lassen."