Dieses Recht müsse aber "auf angemessene und maßvolle Weise" ausgeübt werden. Die Türkei sei "eine der Nato-Nationen, die am meisten unter dem Terrorismus leiden", fügte er hinzu.
Stoltenberg betonte, dass das Nato-Land Türkei die anderen Mitglieder in dieser Woche über das Vorgehen in Nordsyrien unterrichtet habe. Das Bündnis unterstütze die Türkei bei der Abwehr von Raketen aus Syrien, habe selbst aber keine Bodentruppen im Einsatz.
Erdogan zeigt sich siegesgewiss
Bei einem Truppenbesuch an der syrischen Grenze hat sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zwischenzeitlich siegesgewiss gezeigt. Der Militäreinsatz gegen kurdische Gruppierungen jenseits der Grenze in der syrischen Region Afrin werde fortgeführt, "bis ein Ergebnis erzielt ist", sagte Erdogan laut seinem Büro gestern im Einsatz-Hauptquartier in der türkischen Provinz Hatay. Es gelte, "Afrin von Terroristen zu reinigen", sagte der Präsident demnach weiter. Dabei habe er auch das Ziel im Auge, syrischen Flüchtlingen die Rückkehr aus der Türkei in ihre Heimat zu ermöglichen.
YPG - Feind der Türkei, Verbündeter der USA
Die Türkei geht seit Samstag mit Luftangriffen und Bodentruppen gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in der syrischen Region Afrin vor. Die Türkei empfindet die Präsenz der YPG-Kämpfer an ihrer Grenze als Bedrohung, da die Gruppe enge Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat, die seit Jahrzehnten gegen den türkischen Staat kämpft.
Die YPG ist aber auch ein enger Verbündeter der USA im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und wird mit Waffen und Spezialkräften unterstützt. Auch nach dem Sieg über die IS-Miliz will Washington zum Ärger der Türkei an dem Bündnis festhalten.