Ein weiteres Flugzeug sei vom Internationalen Komitee des Roten Kreuzes und das vierte vom UN-Kinderhilfswerk Unicef. Das Flugzeug von Unicef hatte über 15 Tonnen Impfstoffe gegen Diphtherie, Tetanus und andere Krankheiten für das von Seuchen und Hunger geplagte Bürgerkriegsland an Bord. Damit könnten rund 600.000 Kinder geimpft werden. Nach UN-Auskunft hungern im Jemen derzeit sieben Millionen Menschen. Allein eine Million Kinder sind durch die sich rasch verbreitende Diphtherie gefährdet. Durch den seit 2015 dauernden Krieg ist das Gesundheitswesen des Landes weitgehend zusammengebrochen.
17 Millionen Menschen im Jemen leiden an schlechter Versorgung
Der Flughafen befindet sich unter Kontrolle der schiitischen Huthi-Rebellen und war seit Anfang November von Saudi-Arabien und anderen Verbündeten der sunnitischen Regierung des Jemens blockiert worden. Saudi-Arabien hatte sich am Mittwoch bereit erklärt, die Blockade zu lockern, um Hilfslieferungen zu ermöglichen. Unklar blieb zunächst, ob auch der von den Huthis kontrollierte Hafen in Hodeida geöffnet wurde. Der Kampf um die Macht im Jemen dauert seit drei Jahren an. Geschätzte 17 Millionen der 27 Millionen Einwohner leiden unter der unsicheren Versorgungslage.
Blockade soll Iran hindern, Huthis mit Waffen zu unterstützen
Eine der vier Maschinen brachte Hilfsgüter in das Land, mit den drei anderen wurden Helfer eingeflogen, wie der Regierungsvertreter sagte. Im September 2014 hatten die aus dem Nordwesten des Jemens stammenden Huthis in Sanaa die Macht übernommen. Sie kontrollieren seitdem die Hauptstadt sowie weitere Gebiete des armen Landes. Seit März 2015 fliegt eine Allianz um Saudi-Arabien Luftangriffe. Mit der Blockade der See- und Flughäfen will Riad verhindern, dass der Iran Waffen zur Unterstützung der Huthis ins Land bringt.