Ein EVG-Gewerkschaftsmitglied trägt eine Streikweste
Bildrechte: picture alliance / Geisler-Fotopress | Jean MW/Geisler-Fotopress

Ein EVG-Gewerkschaftsmitglied trägt eine Streikweste

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Nach Vergleich: EVG und Bahn kündigen lange Verhandlungsrunde an

Dem abgesagten EVG-Streik bei der Bahn vom Montag folgt die nächste Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeber. Ursprünglich waren dafür in der kommenden Woche zwei Tage angesetzt. Doch die reichen beiden Seiten nicht.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Nach einem vertraulichen Treffen am Mittwoch zeichnet sich im Tarifkonflikt der Deutschen Bahn eine lange Verhandlungsrunde in der kommenden Woche in Fulda ab. Die Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) teilten übereinstimmend mit, dass die Verhandlungen kommenden Dienstag beginnen und bis einschließlich Donnerstag dauern sollen. Bislang waren die Gespräche lediglich für zwei Tage angesetzt.

Eisenbahnergewerkschaft: Notfalls wieder Streik

Festgefahren waren die Verhandlungen zuletzt vor allem wegen des Streits um den gesetzlichen Mindestlohn. Dies wurde laut EVG dahingehend geklärt, dass die Bahn nun bereit sei, überall als Basis zwölf Euro anzusetzen und die ausgehandelten Ergebnisse oben drauf zu legen. Das ist nun Gegenstand der Verhandlungen.

Selbstverständlich bleibe man bei den Forderungen, es gehe darum, einen großen Schritt nach vorne zu machen in der gesamten Branche, sagte EVG-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay dazu im ZDF-"Morgenmagazin". Die EVG verlangt zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro mehr als soziale Komponente und zwar "in diesem Jahr schon". Wenn man am Verhandlungstisch nicht weiterkomme, müsse wieder gestreikt werden. Das sei jedoch das "letzte Mittel", bekräftigte Ingenschay im ZDF.

Bahn sieht Vertragslaufzeit von 27 Monaten vor

Die Bahn hat bislang neben einer Inflationsausgleichsprämie prozentuale Steigerungen von insgesamt zehn Prozent bei den unteren und mittleren sowie acht Prozent bei den oberen Einkommen in Aussicht gestellt. Bei der Laufzeit sieht der Konzern 27 Monate vor.

Bei einem Vergleich vor dem Arbeitsgericht Frankfurt am vergangenen Wochenende konnten die Tarifparteien einen Knackpunkt beim Thema Mindestlohn weitgehend aus dem Weg räumen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte daraufhin einen angekündigten 50-Stunden-Warnstreik kurzfristig abgesagt.

Das Treffen am Mittwoch war kurzfristig angesetzt worden, nachdem der ab Sonntagabend für 50 Stunden geplante Warnstreik ebenso abgesagt worden war. Sowohl Bahn als auch EVG erklärten sich daraufhin zu "konstruktiven" Verhandlungen bereit.

Kauf von 73 neuen ICE-Zügen geplant

Der Bahn-Konzern teilte unterdessen Pläne zum Kauf von 73 neuen ICE-Zügen mit. Die Züge der beiden Hersteller Talgo aus Spanien sowie Siemens Mobility sollen demnach ab 2026 auf die Schiene kommen und bis 2030 ausgeliefert werden. Das durchschnittliche Alter der ICE- und IC-Züge sinke damit bis 2030 von derzeit 18 auf dann zwölf Jahre, teilte die Bahn mit.

Das Geschäft hat laut Bahn einen Umfang von rund zwei Milliarden Euro, es sei das "zweitgrößte ICE-Beschaffungspaket der DB-Geschichte". Durch die Investition kommen demnach noch einmal 39.000 Sitzplätze in die ICE-Flotte.

Mit Informationen von AFP und dpa

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!