Sigmar Gabriel nimmt das Tempo raus. Keiner dürfe erwarten, dass es schnell gehe, sagte der geschäftsführende Außenminister am Abend im ZDF. Union, FDP und Grüne hätten für ihre Jamaika-Sondierungen Wochen gebraucht, da bitte er um ein bisschen Verständnis, dass jetzt nicht der Druck bei der SPD liege, so Gabriel weiter. Nun müsse die Union zeigen, was sie wolle.
Am Abend hatten Angela Merkel, Horst Seehofer und Martin Schulz über zwei Stunden mit Bundespräsident Steinmeier beraten, wie es weiter gehen könnte. Die Parteichefs von CDU, CSU und SPD verließen Schloss Bellevue anschließend, ohne sich äußern. Sie wollen heute am Vormittag ihre Parteigremien informieren. Angela Merkel favorisiert eine Fortsetzung der Großen Koalition, die SPD hingegen hatte sich zunächst zur Oppositionspartei erklärt, ist inzwischen allerdings bereit, grundsätzlich über eine Beteiligung an einer Regierung zu sprechen.