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Dieter Zetsche

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Nach neuen Abgas-Vorwürfen: Scheuer trifft Daimler-Chef Zetsche

Nach neuen Abgas-Vorwürfen: Scheuer trifft Daimler-Chef Zetsche

Nach den neuen Abgas-Vorwürfen will Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer Aufklärung von Daimler-Chef Dieter Zetsche. Der CSU-Politiker hat Zetsche für heute ins Ministerium nach Berlin eingeladen. Wann genau sich die beiden treffen, ist unklar.

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Auch Daimler hat nach Auffassung des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) die Abgasreinigung bei Diesel-Fahrzeugen manipuliert. Bei Untersuchungen des Kleintransporters Mercedes-Benz Vito habe die Behörde unzulässige Abschalteinrichtungen der Abgasreinigung entdeckt, hatte das Verkehrsministerium vergangene Woche mitgeteilt.

Widerspruch gegen Rückruf-Anordnung

Für weltweit gut 4.900 Fahrzeuge, darunter gut 1.370 in Deutschland, sei ein Rückruf angeordnet worden. Daimler will das nicht hinnehmen und hat Widerspruch angekündigt. Der Konzern wehrt sich gegen Vorwürfe, bei der Abgasreinigung getrickst zu haben. Scheuer hatte gesagt, er habe das KBA angewiesen, weiteren Verdachtsfällen bei Mercedes unverzüglich nachzugehen.

"Ich erwarte, dass Mercedes seinen Kunden gegenüber Klarheit schafft." Andreas Scheuer (CSU), Bundesverkehrsminister

Grüne: "Kumpanei beenden"

Die Grünen forderten den Verkehrsminister auf, von Zetsche verbindliche Maßnahmen zu verlangen. Scheuer müsse klar machen, "dass die Kumpanei mit der Autoindustrie ein Ende" habe, sagte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter. Der Verkehrsminister dürfe auch nicht länger selbst auf die Bremse treten. Fraktionsvize Oliver Krischer forderte, Scheuer müsse klar stellen, "dass ab sofort alle illegalen Abschalteinrichtungen von Daimler veröffentlicht werden müssen". Ansonsten würden Bußgelder fällig.

Nach einem Bericht der "Bild am Sonntag" müssen bei Daimler voraussichtlich rund 120.000 Dieselfahrzeuge auf mögliche unzulässige Abschalteinrichtungen untersucht werden. Dabei handele es sich um weltweit rund 40.000 Dieselmotoren im "Vito" und 80.000 in der "C-Klasse". Ein Software-Update solle zur Prüfung beim KBA vorliegen. Der "Spiegel" hatte am Freitag berichtet, Daimler drohe der Rückruf von mehr als 600.000 Fahrzeugen unter anderem der Baureihen C und G.