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Horst Seehofer

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Nach Freitod eines Afghanen: Rücktrittsforderung an Seehofer

Nach dem Selbstmord eines aus Deutschland abgeschobenen Afghanen sind Forderungen nach dem Rücktritt von Bundesinnenminister Seehofer laut geworden. Juso-Chef Kühnert schrieb, der CSU-Minister sei "dem Amt charakterlich nicht gewachsen".

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte am Dienstag erklärt, dass just zu seinem 69. Geburtstag am 4. Juli 69 Asylbewerber nach Afghanistan abgeschoben worden seien, auch wenn er das so nicht bestellt habe. Heute wurde öffentlich, dass sich ein 23-jähriger Afghane nach der Abschiebung das Leben genommen hat. Gyde Jensen (FDP), forderte nach dem Vorfall die Entlassung von Seehofer. Er habe mit seiner Äußerung erneut eine Grenze überschritten, sagte Jensen dem "Tagesspiegel".

Abschiebestopp nach Afghanistan gefordert

Auch von Grünen und Linkspartei hagelte es Kritik an Seehofer. Beide forderten erneut einen sofortigen Abschiebestopp nach Afghanistan. Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann betonte, dass man über Abschiebungen keine Späße mache.Die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl erklärte, dass der Suizid "ein Schlaglicht auf die Brutalität der aktuellen Abschiebungspraxis" werfe. Für den jüngsten Abschiebungsflug seien "in Bayern insbesondere gerade volljährig Gewordene und lange in Deutschland Lebende ins Visier genommen und aus Schulen und Jugendeinrichtungen herausgeholt" worden, so Pro Asyl.