Fahrgäste warten im Bahnhof auf eine Regionalbahn.
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In den Sommermonaten nutzen zum Reisen viele das Neun-Euro-Ticket.

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Nach 9-Euro-Ticket: Niedersachsen erwägt norddeutsches Konzept

Nach 9-Euro-Ticket: Niedersachsen erwägt norddeutsches Konzept

Im August gibt es das 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr noch zu kaufen. Und dann? Vorschläge liegen viele vor, auch aus Niedersachsen. Doch noch steht nicht fest, ob und wie es weitergeht. Eine Ministerkonferenz könnte laut SPD Abhilfe schaffen.

Das 9-Euro-Ticket wird Ende August auslaufen, erklärte Finanzminister Christian Lindner (FDP) noch einmal in der "Bild am Sonntag". Einen Monat lang gilt die Entlastungsmaßnahme der Bundesregierung im ÖPNV aber noch. Zahlreiche Politiker forderten bereits Anschlussmodelle.

Niedersachsen kann sich norddeutsches Modell vorstellen

Doch für ganz Deutschland ist bislang keine konkrete Umsetzungsidee in Sicht. Auch deshalb kann sich das niedersächsische Verkehrsministerium als Nachfolger ein norddeutsches Modell vorstellen – zumindest für den Fall, die Ampelkoalition bringt kein Folgeangebot mehr auf den Weg.

Der Bund sollte die Länder in die Lage versetzen, nach dem Auslaufen des 9-Euro-Tickets ein kostengünstiges, bundesweites Ticket anbieten zu können, teilte das Ministerium in Hannover auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. "Sollte ein bundesweites Ticket nicht umsetzbar sein, könnten alternativ auch die fünf norddeutschen Bundesländer etwas auf die Beine stellen." Konkreter wurde die Idee aber noch nicht dargelegt.

Verkehrsminister will Verantwortung vom Bund

Bernd Althusmann, Niedersachsens Verkehrsminister und CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 9. Oktober, sagte, eine Anschlusslösung werde nur mit einer deutlichen Anhebung der Bundesgelder möglich sein. "Es kann ja nicht sein, dass der Bund das Ticket initiiert, die Umsetzung den Ländern überlässt, sich für den Erfolg feiern lässt und dann keine Verantwortung für eine Anschlusslösung übernehmen will." Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte zuvor deutlich gemacht, dass er die Länder am Zug sieht – die Länderseite pocht auf eine weitere finanzielle Mitverantwortung des Bundes.

  • Zum Artikel: 9-Euro-Ticket: Ampel debattiert über Anschlussregelung

BUND für 365-Euro-Jahresticket

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) machte sich unterdessen für ein 365-Euro-Jahresticket stark. Die große Nachfrage für die laufende Aktion belege, dass die Menschen Bahnen und Busse verstärkt nutzten, vor allem wenn sie sich nicht durch einen Tarifdschungel kämpfen müssten und es günstig sei. Neben Vorschlägen zu einem 365-Euro-Jahresticket liegen auch Ideen für Monatstickets für 29 oder 69 Euro auf dem Tisch.

SPD für Sonder-Ministerkonferenz

Diese aktuelle Debatte mit einer Vielzahl von Anregungen zeigt für den SPD-Fraktionsvize im Bundestag, Detlef Müller, dass Bund und Länder nun zeitnah an einen Tisch müssten. "Dazu sollte aus meiner Sicht noch im August eine Sonder-Verkehrsministerkonferenz stattfinden, bei der auch die Abfederung der gestiegenen Betriebskosten in den Blick zu nehmen ist." Zu beraten sei über das weitere Verfahren und die Aufteilung der Finanzierung möglicher Nachfolgemodelle für das 9-Euro-Ticket, sagte Müller.

Mit Material von dpa.

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