Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) werden zahlreiche Bundesminister in den nächsten Tagen auf den Podien des Katholikentags sprechen. Bei der Eröffnungsfeier mit rund 18.000 Teilnehmern plädierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr Offenheit und Zusammenarbeit der Konfessionen.
"Suche nach Frieden"
Das Veranstaltungsmotto "Suche Frieden" sei angesichts der derzeitigen Krisen aktueller denn je, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Eröffnungsfeier in Münster. Ein langfristiger Friede beispielsweise im Mittleren Osten sei mit dem jüngsten Rückzug der USA aus dem Iran-Atomabkommen "jedenfalls nicht wahrscheinlicher" geworden.
Auch die Kreuzdebatte war ein Thema
In seiner Rede warnte der Bundespräsident zugleich davor, Religion zu instrumentalisieren.
"Der Staat hat die Religion nicht zu bevormunden, er hat sie nicht in den Dienst zu nehmen und er darf sie insbesondere nicht zum Instrument von Politik machen." Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
Papst ruft zu Engagement für Frieden auf
Es gebe derzeit kein wichtigeres Thema in der öffentlichen Debatte über Religion als das Problem von Fanatismus und Gewaltbereitschaft, hieß es in einem Grußwort von Papst Franziskus: "Meine große Sorge gilt den Menschen, besonders den Kindern und Jugendlichen, die wegen Krieg und Gewalt in ihrem eigenen Land zur Flucht gezwungen sind, um ihr Leben zu retten." Franziskus ermahnte die Christen, aus der eigenen Geschichte heraus für die Zukunft Frieden zu lernen. Notwendig dazu seien christliches Engagement und eine gerechte Teilhabe aller am Wohlergehen.
Viele Themen auf dem Programm
Der 101. Deutsche Katholikentag in Münster wird noch bis zum Sonntag laufen. Es werden rund 70.000 Besucher erwartet. Die Großveranstaltung steht im Zeichen mehrerer kirchlicher und politischer Auseinandersetzungen. Die mögliche Segnung homosexueller Paare unter dem Dach der katholischen Kirche, der Beschluss des bayerischen Kabinetts zu Kreuzen in Behördengebäuden und die Teilnahme protestantischer Ehepartner an der katholischen Kommunion im Einzelfall sorgen für Zerwürfnisse.