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Müller will Fair-Trade-Kaffee von Steuer befreien

Entwicklungsminister Gerd Müller will, dass Fair-Trade-Kaffee von der Kaffee-Steuer befreit wird. Auf diese Weise könne der Finanzminister einen deutlichen Preisanreiz für die Verbraucher schaffen, sagte Müller der "Bild am Sonntag".

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Ziel müsse sein, dass nur noch fairer Kaffee aus zertifiziertem Anbau gekauft werde. Laut Müller arbeiten in der Kaffeproduktion Hunderttausende Kinder. Der Anteil von fair gehandeltem Kaffee, der ohne Kinderarbeit und Raubbau an der Natur produziert wird, liege erst bei 15 Prozent. Der Fiskus nimmt dem Zeitungsbericht zufolge im Jahr rund eine Milliarde Euro an der Kaffee-Steuer ein. Sie beträgt 2,19 Euro pro Kilogramm Kaffee.

Müller: Kaffeekapseln sind Verirrung der Wohlstandsgesellschaft

Am besten gar nicht kaufen solle man Kaffee in Kapseln, sagte Müller: "Kaffee-Kapseln, wie die, für die George Clooney Werbung gemacht hat, sind eine Verirrung der Wohlstandsgesellschaft." Dadurch entstünden jährlich rund 6.000 Tonnen Müll und so viel CO2 wie von Zehntausenden Pkw. Auch bei Schokolade sieht der Entwicklungsminister Handlungsbedarf: "Von der Tafel Schokolade bleiben nur fünf Cent auf der Kakaoplantage. Davon können die Menschen nicht leben." Jeder könne beim Einkauf Gutes tun und faire Produkte kaufen, so Müller. "Schokolade, die nicht aus fair gehandeltem Kakao gemacht wird, sollte in spätestens zehn Jahren ganz vom Markt verschwunden sein."

Nachhaltigkeit als Megatrend

Müller sieht in Nachhaltigkeit den "neuen Megatrend". Ähnlich wie Bio-Waren heute würden nachhaltige Produkte in zehn Jahren Standard sein, prognostizierte er. Die westlichen Gesellschaften dürften ihren Lebensstil nicht länger auf Sklaven- und Kinderarbeit und die Ausbeutung der Umwelt gründen.