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Mordfall Susanna: Verdächtiger Ali B. sagt vor Haftrichterin aus

Mordfall Susanna: Verdächtiger Ali B. sagt vor Haftrichterin aus

Der Verdächtige im Fall der getöteten Susanna hat sich bei seiner Haftprüfung umfassend vor der deutschen Justiz geäußert. Der Iraker ist am Nachmittag im Wiesbadener Polizeipräsidium mehrere Stunden lang von einer Amtsrichterin vernommen worden.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Die Amtsrichterin, die die Vernehmung des Tatverdächtigen durchführte, entscheidet über die Untersuchungshaft. Ein Ergebnis oder Details der Aussage wurden zunächst nicht mitgeteilt. Die Verhandlung hatte verspätet begonnen, zudem wurde ein Dolmetscher hinzugezogen.

Vernehmung begann nach der Landung

Der Iraker steht im dringenden Verdacht, die am Mittwoch in Wiesbaden tot gefundene Susanna F. in der Nacht vom 22. zum 23. Mai vergewaltigt und getötet zu haben. Bundespolizisten hatten Ali B. am Samstag an Bord einer Lufthansa-Maschine aus der nordirakischen Stadt Erbil zurück nach Deutschland gebracht. Die Nacht hatte der Verdächtige im Wiesbadener Polizeigewahrsam verbracht, nachdem ihn ein Polizeihubschrauber am Frankfurter Flughafen abgeholt hatte. 

U-Haft im Männergefängnis Frankfurt I

Falls Ali B. in Untersuchungshaft kommt, soll er möglicherweise in das Männergefängnis Frankfurt I gebracht werden. Dort könne er im Fall einer Suizidgefährdung besser überwacht werden, hieß es in Ermittlerkreisen. Üblicherweise werden junge Untersuchungshäftlinge in der JVA Wiesbaden untergebracht.

Nach Angaben von Ermittlern vor Ort soll Ali B. die Tat in kurdischer Haft gestanden haben. Demnach sagte er aus, er und sein Opfer hätten viel Alkohol getrunken und Tabletten geschluckt, schließlich sei es zum Streit gekommen. Das Mädchen habe gedroht, die Polizei anzurufen, was ihn zu seiner Tat getrieben habe - er habe die 14-Jährige stranguliert. Seine Mutter sagte der Deutschen Welle, dass ihr Sohn sich nicht an die Tat erinnern könne, weil er betrunken gewesen sei. Juristisch könnte das unter Umständen als verminderte Schuldfähigkeit gewertet werden.

Kriminalpolizei sucht weiterhin nach Zeugen

Die Kriminalpolizei in Wiesbaden bittet im Fall Susanna weiterhin um Zeugenhinweise aus der Bevölkerung. Sie hat ein Callcenter mit mehreren Polizisten eingerichtet, das bis auf Weiteres rund um die Uhr besetzt sein soll. Gesucht werden demnach Zeugen, die am 22. und 23. Mai verdächtige Beobachtungen in Wiesbaden-Erbenheim gemacht haben, wo später Susannas Leiche gefunden wurde.