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Polizei sperrt Potsdamer Weihnachtsmarkt

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Möglicher Sprengsatz am Potsdamer Weihnachtsmarkt entschärft

Möglicher Sprengsatz am Potsdamer Weihnachtsmarkt entschärft

Am Potsdamer Weihnachtsmarkt hat die Polizei eine "unkonventionelle Spreng- oder Brandvorrichtung" entdeckt und entschärft. Um was es sich genau handelt, ist noch nicht bekannt. In dem Paket sollen Nägel gewesen sein. Von Sebastian König-Beck

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Großeinsatz der Sicherheitskräfte am Potsdamer Weihnachtsmarkt: Am Nachmittag war dort ein verdächtiges Paket entdeckt worden. Die Polizei rückte aus, sperrte den Bereich um den Fundort ab, untersuchte den Gegenstand und bestätigte via Kurznachrichtendienst Twitter: Es handele sich um eine "unkonventionelle Spreng- oder Brandvorrichtung". Später hieß es dann von den Beamten:

"Die kontrollierte Entschärfung des verdächtigen Gegenstandes ist erfolgt!" so die Polizei Brandenburg via Twitter.

Paket könnte auch Sprengstoff-Attrappe sein

"Die Ermittlungen stehen ganz am Anfang", erklärte Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter. Er bestätigte allerdings, dass in dem Paket Nägel waren. Das habe eine Röntgenuntersuchung gezeigt. Aber es sei nicht klar, ob in dem Paket auch Sprengstoff oder nur Gips oder ein anderes "Fakemittel" waren. Die Nägel seien in einem Metallgefäß ähnlich einer Konservendose gewesen.

Paket am Potdamer Weihnachtsmarkt: Nägel und Drähte

Nach Angaben eines Polizeisprechers befanden sich auch Drähte in dem Paket. Es wurde mit einem Wasserstrahl geöffnet. Das Paket wurde laut Schröter in eine Apotheke geliefert. Es sei möglich, dass weitere Pakete in die Umgebung geliefert wurden. Das werde derzeit untersucht. Schröter sagte, es sei zu früh, davon zu sprechen, dass es sich um einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt gehandelt habe. Es könnte auch dem Apotheker gegolten haben. Rund um die Apotheke wurde ein Sperrbezirk von etwa 100 Metern eingerichtet.

Mehr Sicherheit auf deutschen Weihnachtsmärkten

Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz mit zwölf Toten am 19. Dezember 2016 werden in diesem Jahr bundesweit Weihnachtsmärkte besonders geschützt. Die Sicherheitsbehörden sehen zwar keine akute Anschlagsgefahr, sprechen aber von einer "abstrakten Gefährdungslage". Auf vielen Weihnachtsmärkten wurden Betonbarrieren errichtet, außerdem sind mehr Polizisten in Uniform und in Zivil unterwegs.

Keine Auswirkungen auf Christkindlesmarkt in Nürnberg

Der in der Nähe des Potsdamer Weihnachtsmarkts entschärfte Sprengsatz hat keine Auswirkungen auf den Nürnberger Christkindlesmarkt. Die Sicherheitsmaßnahmen rund um den Hauptmarkt seien nicht hochgefahren worden, sagte Polizeisprecherin Elke Schönwald dem Bayerischen Rundfunk.

Wie gefährdet sind deutsche Weihnachtsmärkte?

Immer wieder weisen die Sicherheitsbehörden auf eine "abstrakte Gefährdungslage" hin, die Vorsicht erfordert. Konkrete Hinweise auf geplante Anschläge gab es allerdings bislang nicht. Mehrere Syrer, die Ende November unter dem Verdacht festgenommen wurden, ein Attentat auf einen Weihnachtsmarkt beziehungsweise ein Einkaufszentrum in Essen geplant zu haben, wurden nach einem Tag wieder auf freien Fuß gesetzt. Es gab aber offenbar Hinweise auf Bezüge der Männer zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).