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Neu gewählter Präsident von Costa Rica, Carlos Alvarado

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Mitte-Links-Politiker gewinnt Wahl in Costa Rica

In Costa Rica hat der Mitte-Links-Politiker Carlos Alvarado Queseda die Präsidentenwahl gewonnen. Der 38-Jährige setzte sich gegen den konservativen Fernsehjournalisten Fabricio Alvarado Munoz durch.

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Der Kandidat der Regierungspartei PAC erhielt nach Angaben der Wahlkommission in der Stichwahl knapp 61 Prozent der Stimmen. Auf den gleichnamigen Gegenkandidaten Fabricio Alvarado entfielen demnach 39 Prozent. Etwa 3,3 Millionen Costa Ricaner waren zu der Wahl, die sich vor allem um das Thema Homo-Ehe rankte, aufgerufen gewesen.

Liberaler Kandidat setzt sich durch

Der sozialdemokratische Regierungskandidat Carlos Alvarado, Hobby-Rocksänger und ehemaliger Arbeitsminister, steht für liberale Positionen in gesellschaftlichen Fragen. In der ersten Wahlrunde war er auf knapp 22 Prozent gekommen. Er trat als politischer Erbe von Staatschef Luis Guillermo Solís an, der vor vier Jahren erstmals das höchste Staatsamt für die Mitte-Links-Partei PAC erobert hatte. Der evangelikale Aktivist Fabricio Alvarado hatte dagegen im ersten Wahlgang mit knapp 25 Prozent der Stimmen gesiegt. Er trat als radikaler Gegner der Homo-Ehe auf, die nach einem Urteil des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte in allen Mitgliedsstaaten zugelassen werden soll. Im Wahlkampf hatte er sich die Empörung über die Anordnung in dem konservativen Land zunutze gemacht. Zudem hatte er angekündigt, die Möglichkeit von Abtreibungen einschränken zu wollen.

Finanzen, Korruption und Drogen

Carlos Alvarado wird keine eigene Mehrheit im Parlament haben. Beide Kandidaten hatten deshalb bereits Gespräche mit anderen Parteien eingeleitet, um im Fall eines Wahlsiegs eine Koalitionsregierung aufzubauen. Carlos Alvarao wird sich mit einer schweren Krise des Staatshaushalts, Korruptionsaffären und ansteigender Drogenkriminalität auseinandersetzen müssen. Das Staatsdefizit betrug 2017 knapp sechs Prozent des Bruttoinlandprodukts.