Für 18.00 Uhr war der Beginn der Rede angekündigt - doch die Ansprache verzögerte sich. Die Abgeordneten, die sich bereits im Parlamentssaal versammelt hatten, verließen den Plenarsaal kurz nach 18.00 Uhr. Als neuer Termin für die Rede wurde nun 19.00 Uhr genannt.
Puigdemont verschob die Rede, da eine Gruppe von Abgeordneten ein Treffen abhalten muss, bei dem es um einen Antrag der Opposition geht. Oppositionspolitiker hatten beantragt, die Parlamentssitzung zu verschieben.
Vor der Sitzung waren tausende Befürworter der Unabhängigkeit in der Nähe des Parlaments in Barcelona zusammen gekommen. Dort sollte zeitgleich mit der Rede Puigdemonts eine Großkundgebung für die Loslösung der Region stattfinden.
Polizei sperrt Zugänge zum Park ums Parlament
Auf Großbildschirmen verfolgten die Demonstranten das Geschehen in und um das Parlament. Die katalanische Polizei hatte alle Zugänge zum Park, in dem das Parlament liegt, mit gepanzerten Fahrzeugen und Beamten mit automatischen Waffen abgeschirmt.
Im Falle einer Unabhängigkeitserklärung drohte Puigdemont eine harte Reaktion aus Madrid. Auch eine Festnahme Puigdemonts und anderer Separatisten wurde nicht ausgeschlossen.
Die Befürworter der Unabhängigkeit beriefen sich auf das Referendum vor gut einer Woche: Bei dem vom Verfassungsgericht in Madrid verbotenen Referendum hatten mehr als 90 Prozent der Wähler für eine Trennung gestimmt - allerdings bei einer Wahlbeteiligung von nur 42 Prozent.