Proteste nach Tod von Mahasa Amini
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Proteste nach Tod von Mahasa Amini

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Mindestens acht Tote bei Protesten im Iran

Nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini im Iran sind bei weiteren Protesten insgesamt acht Menschen ums Leben gekommen. Die junge Frau war von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie angeblich gegen die Hidschab-Vorschriften verstoßen habe.

Bei Protesten im Iran sind in den vergangenen zwei Tagen nach offiziellen Angaben mindestens vier weitere Menschen getötet worden. Nach Angaben iranischer Medien und eines örtlichen Staatsanwalts hat sich die Zahl der Getöteten damit auf acht erhöht. Darunter sollen auch ein Polizist und ein Mitglied einer regierungsnahen Miliz sein.

Kurdische Menschenrechtsorganisation spricht von zehn Toten

Die kurdische Menschenrechtsorganisation Hengaw teilte jedoch mit, zehn Demonstranten seien von iranischen Sicherheitskräften getötet worden, drei davon am Mittwoch.

Offizielle iranische Stellen bestreiten dies. Ihren Angaben zufolge haben vermutlich bewaffnete Dissidenten die Demonstranten erschossen. Reuters konnte die Angaben beider Seiten nicht verifizieren.

Amini wurde festgenommen, weil sie ihren Hidschab nicht ordnungsgemäß trug

Bei den Protesten geht es um den Tod der 22-jährigen Mahsa Amini, die am Freitag in einem Krankenhaus in Teheran gestorben war. Sie war zuvor von der Sittenpolizei festgenommen worden, wegen des Vorwurfs, gegen die strengen Hidschab-Vorschriften verstoßen zu haben.

In sozialen Medien war spekuliert worden, Amini sei geschlagen worden. Innenminister Abdolresa Rahmani Fasli und die Polizei wiesen diese Darstellung zurück. Dennoch leiteten die Behörden Ermittlungen ein. Ajatollah Ali Chamenei hat der Familie Mahsa Aminis nach Angaben eines ranghohen Beraters diese Woche sein Beileid und seinen Schmerz über den Tod der jungen Frau ausgedrückt.

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Iranisches Regime soll Internetzugang blockieren

Die Menschenrechtsgruppe Hengaw und die Beobachtungsstelle für Internetsperren NetBlocks berichten, die Behörden hätten das Internet blockiert. Der Zugang zu Instagram,der einzigen großen Social-Media-Plattform, die der Iran normalerweise zulässt, sei eingeschränkt worden. Zudem seien einige Mobilfunknetze abgeschaltet worden.

"Der Iran unterliegt nun den strengsten Internetbeschränkungen seit dem Massaker im November 2019", teilte NetBlocks mit. 2019 waren bei Protesten gegen steigende Benzinpreise 1500 Menschen getötet worden.

Quelle: reuters

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