Die Führung in Tripolis solle befähigt werden, die eigene Küste zu schützen. Zudem müsse Schleppern das Handwerk gelegt werden, die für den Tod vieler Menschen verantwortlich seien.
"Dabei legen wir natürlich größten Wert darauf, dass sich die libysche Küstenwache an die Gebote des internationalen Rechts hält, sowohl im Umgang mit Flüchtlingen und Migranten als auch mit Nichtregierungsorganisationen", betonte die Kanzlerin.
Tripolis hat angekündigt, eine Sperrzone vor der eigenen Küste einzurichten.
Protest von Pro Asyl
Hilfsorganisationen werfen Libyen vor, ihre Arbeit zur Seenotrettung von Flüchtlingen zu behindern. Pro Asyl rief die Kanzlerin auf, die Zusammenarbeit mit Libyen zu beenden. In den Flüchtlingslagern des Landes seien "Folter, Vergewaltigung und schwerste Menschenrechtsverletzungen" an der Tagesordnung. Die Organisation verwies zudem auf eine Untersuchung der UNO, die Verbindungen zwischen der libyschen Küstenwache und kriminellen Netzwerken belege. Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron müssten bei dem Pariser Gipfel eine Flüchtlingspolitik "auf Basis der Rechte und Werte der EU" entwickeln, forderte Pro Asyl. In der französischen Hauptstadt beraten am Montagnachmittag europäische und afrikanische Staats- und Regierungschefs über die Flüchtlingskrise.