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Angela Merkel

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Merkel für mehr Lohngerechtigkeit

Kanzlerin Merkel will die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen verkleinern. Im BR-Interview kündigte die CDU-Chefin an, das Gesetz für mehr Lohntransparenz gegebenenfalls zu verschärfen. Von Achim Wendler

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Vormittag am .

Transparenz ist der Weg, Gerechtigkeit das Ziel: Seit Juli können Frauen von ihren Arbeitgebern Auskunft verlangen, wie viel ihre männlichen Kollegen verdienen, die eine gleichwertige Tätigkeit ausüben. Die Idee zum Lohntransparenzgesetz stammt von der SPD. Die Union trug das Gesetz zwar mit, bestand aber auf einer Einschränkung: Betroffen sind nur Firmen mit mindestens 200 Mitarbeitern. Damit gilt das Gesetz für etwa 14 Millionen Beschäftigte.

Inzwischen zeigt sich die Union bereit, die Einschränkung aufzuheben. Im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk sagte CDU-Chefin Merkel, man werde jetzt berichten, wie die Erfahrungen seien. "Gegebenenfalls müssen wir dann noch weitergehen und vielleicht auch für kleinere Betriebe das noch einführen."

Kein Scheitern an der Lohngerechtigkeit

Damit sendet Merkel auch ein Signal Richtung SPD: Deren Kanzlerkandidat Schulz hatte kürzlich vier Punkte genannt, die für ihn im Fall einer Regierungsbeteiligung nicht verhandelbar seien. Einer davon: gleiche Löhne für Männer und Frauen. Die Kanzlerin macht mit ihrer Äußerung nun klar, dass eine neue große Koalition am Thema Lohngerechtigkeit jedenfalls nicht scheitern sollte.

Laut Statistischem Bundesamt ist die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen zuletzt etwas geschrumpft. Nach wie vor aber verdienen Frauen bei gleicher Tätigkeit sechs bis acht Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.

Das ganze Interview mit Kanzlerin Merkel hören Sie um 12.00 Uhr auf Bayern 1 und Bayern 3.