Bei dem Tatverdächtigen handele sich um einen Agenten des russischen Militärgeheimdienstes GRU, berichteten der "Spiegel" und die "Süddeutsche Zeitung" übereinstimmend. Die Bundesanwaltschaft habe gegen den Mann einen internationalen Haftbefehl wegen "geheimdienstlicher Agententätigkeit" und "Ausspähen von Daten" erwirkt. Die Behörde äußerte sich bisher nicht zu den Berichten.
Aufwendige Ermittlungen
Den Angaben zufolge haben Ermittler des Bundeskriminalamts die Identität des Hauptverdächtigen "in mühevoller Kleinarbeit geklärt". Auch die Bundespolizei sowie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und Cyberabwehr-Experten des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) seien beteiligt gewesen.
Verdächtiger auch wegen anderer Attacken gesucht
Laut den Medienberichten wird der Mann bereits seit Längerem von der US-Bundespolizei FBI gesucht. Er soll demnach auch an Hacker-Angriffen auf die US-Demokraten im Präsidentschaftswahlkampf 2016 sowie auf die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada und an weiteren Cyberattacken beteiligt gewesen sein.
Bundestags-IT tagelang lahmgelegt
Im Bundestag hatte der Angriff im Mai 2015 die IT-Infrastruktur komplett lahmgelegt. Um ihn zu stoppen, musste das gesamte Parlament über Tage vom Netz genommen werden. Die Hacker hatten sich Zugriff auf 14 Bundestagsserver verschafft und große Mengen Daten abgezweigt. Auch sämtliche Zugangsdaten zum deutschen Parlament wurden erlangt.
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