Bei der Parlamentswahl in Australien hat sich die regierende sozialdemokratische Labor Party von Premierminister Anthony Albanese klar durchgesetzt. Albanese ist damit der erste Regierungschef seit gut 20 Jahren, der für eine zweite Amtszeit wiedergewählt worden ist. "Die Australier haben sich entschieden, sich den globalen Herausforderungen auf die australische Art zu stellen, sich umeinander zu kümmern und sich dabei eine Zukunft aufzubauen", erklärte Albanese am Samstagabend (Ortszeit) in seiner Siegesrede in Sydney.
Oppositionsführer gratuliert zu "historischem Ergebnis"
Oppositionsführer Peter Dutton von der rechtskonservativen Koalition aus Nationalen und Liberalen räumte zuvor seine Niederlage ein. "Wir haben unsere Sache in diesem Wahlkampf nicht gut genug gemacht, so viel ist heute Abend klar, und ich übernehme dafür die volle Verantwortung", erklärte der 54-Jährige. Dutton ergänzte, er habe Premier Albanese zuvor angerufen und ihm zu dessen Erfolg beglückwünscht. "Es ist ein historisches Ereignis für die Labor-Partei und das erkennen wir an."
Mehr als 18 Millionen Menschen zur Stimmabgabe aufgefordert
Die Australier waren am Samstag dazu aufgerufen, die 150 Abgeordneten im Parlament in Canberra zu wählen. Die Wahl gilt als richtungsweisend für den künftigen Kurs des Landes. Albanese hatte mit seinem Wahlsieg vor drei Jahren ein Jahrzehnt konservativer Regierungen in Australien beendet.
Die Parlamentswahl fand auch vor dem Hintergrund von demografischen Veränderungen in Down Under statt. Erstmals waren bei einem Urnengang die sogenannten Babyboomer, die zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und 1964 geboren wurden, gegenüber jungen Wählern in der Unterzahl.
Trump spielte auch bei dieser Wahl eine Rolle
Eine zentrale Rolle im Wahlkampf spielten neben der Klimapolitik wirtschaftliche Fragen wie hohe Preise und Wohnkosten. Albanese kündigte an, die Wohnkrise im Land anzugehen und die Gesundheitskosten der Bürger zu senken. Oppositionsführer Dutton wollte insbesondere die Treibstoffkosten durch niedrigere Steuern senken.
Ein weiteres bestimmendes Wahlkampfthema war der Umgang mit der aggressiven Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, der auch Australien mit Einfuhrzöllen in Höhe von zehn Prozent belegt hatte. Duttons als zu groß empfundene Nähe zu Trump hatte ihn laut Umfragen zuletzt an Zustimmung gekostet.
Mit Informationen von Reuters, dpa, AFP und AP.
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