Audiobeitrag
Bildbeitrag
>

May bleibt im Amt - zumindest vorerst

May bleibt im Amt - zumindest vorerst

Die britische Premierministerin May hat Forderungen nach ihrem Rücktritt zurückgewiesen: "Was das Land braucht, ist eine ruhige Führung." Innerparteilich formiert sich eine Gruppe von mächtigen Gegnern, darunter wohl auch Minister. Stephanie Pieper

May steht seit der vorgezogenen Parlamentswahl im Juni, bei der ihre Partei die absolute Mehrheit verlor, und einer pannenreichen Parteitagsansprache am Mittwoch unter enormem Druck. Britische Medien spekulieren heftig über einen vorzeitigen Abtritt Mays.

Offene Revolte in der eigenen Partei

Ein konservativer Abgeordneter forderte offen, May solle sich einer Wahl um die Parteispitze stellen. Grant Shapps sagte der BBC, er wisse von etwa 30 weiteren Mitgliedern der Regierungsfraktion, die diese Forderung unterstützten. Darunter seien auch Minister. Für einen Misstrauensantrag gegen die Regierungschefin wären die Unterschriften von 48 konservativen Abgeordneten notwendig. Mehrere Kabinettsmitglieder sprachen sich indes öffentlich für Mays Verbleib als Regierungschefin aus. Die "überwiegende Mehrheit der konservativen Abgeordneten" wolle, dass sich die Premierministerin auf die Aufgabe konzentriere, für die sie gewählt worden sei.

May bleibt Premier auf Abruf

Der Brexit-Kurs der Premierministerin entzweit die Partei. May steht erst seit knapp 15 Monaten an der Spitze von Partei und Regierung. Bei vorgezogenen Neuwahlen verspielte sie im Juni die absolute Mehrheit und gilt seither als politisch angeschlagen.