Fast in allen Teilen der Ukraine ist wegen massiver russischer Raketenangriffe Luftalarm ausgelöst worden. Auch in der Hauptstadt Kiew rissen Explosionen die Menschen aus dem Schlaf. Ziel der Angriffe war einmal mehr besonders die kritische Infrastruktur des Landes, speziell die Energieversorgung. Aber auch mehrere Wohngebäude wurden getroffen.
Auch Kiew unter Beschuss
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb auf Telegram von Detonationen im Hauptstadt-Bezirk Holossijiw. Einsatzkräfte seien in den Stadtteil unterwegs, 40 Prozent der Einwohner Kiew seien derzeit ohne Heizung, 15 Prozent ohne Strom.
Der "Times"-Journalist Maxim Tucker veröffentlichte auf Twitter ein Video, das Rauchwolken über einem Kraftwerk in Kiew zeigt. Es hieß, eine russische Hyperschallrakete habe eine Energieanlage in Kiew getroffen.
Nach Angriffen Probleme bei Stromversorgung in Charkiw
Der Gouverneur der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine, Oleh Synehubow, meldete mehr als 15 Attacken auf die Stadt Charkiw und die Umgebung. Auch Wohngebäude seien getroffen worden.
"Objekte der kritischen Infrastruktur sind erneut ins Fadenkreuz der Besetzer geraten", schrieb Synehubow in einem Telegram-Post. Über das Ausmaß der Schäden oder mögliche Opfer wolle er später weitere Details bekanntgeben. Charkiws Bürgermeister Ihor Terechow berichtete auf Telegram, es gebe in einigen Teilen der Stadt Probleme mit der Elektrizität.
Bewohner von Odessa im Bunker
Der Gouverneur der südukrainischen Region Odessa, Maxym Martschenko, meldete Angriffe auf die Stadt Odessa. Auch dort seien Einrichtungen des Energienetzes sowie Wohngebäude getroffen worden. "Die zweite Welle wird jetzt erwartet, daher rufe ich die Einwohner der Region auf, in Bunkern zu bleiben!", schrieb er auf Telegram. Das Gebiet sei von einem "massiven Raketenangriff" getroffen worden.
Aus der Stadt Tschernihiw im Norden und aus der Region Lwiw im Westen der Ukraine wurden ebenfalls Explosionen gemeldet. Ähnliche Berichte gab es aus den Städten Dnipro, Luzk und Riwne. In ukrainischen Medien war zudem die Rede von Explosionen in den Regionen Iwano-Frankiwsk und Ternopil im Westen des Landes.

Russland hat Ziele in der Ukraine unter massiven Raketenbeschuss genommen.
AKW Saporischschja vom Stromnetz abgeschnitten
Infolge eines großflächigen russischen Raketenangriffs ist das Atomkraftwerk Saporischschja nach Angaben des ukrainischen Betreibers erneut von der regulären Stromversorgung abgeschnitten. Die von russischen Truppen besetzte Anlage in der südlichen Stadt Enerhodar werde derzeit über Dieselgeneratoren notversorgt, teilte Enerhoatom auf Telegram mit. Der Kraftstoff reiche für zehn Tage. Es handele sich bereits um das sechste Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor mehr als einem Jahr, dass das AKW in den Notbetrieb gehen müsse, hieß es.
Zugverkehr massiv beeinträchtigt
Die Eisenbahngesellschaft der Ukraine meldete Stromausfälle in einigen Gebieten. Bei fünf Zügen gebe es Verspätungen von mehr als einer Stunde, zehn Züge seien mehr als 30 Minuten verspätet. In den Regionen Kiew, Dnipropetrowsk, Donezk und Odessa wurde als eine Vorsichtsmaßnahme der Strom abgeschaltet.
Seit Oktober attackieren die russischen Truppen nach Rückschlägen auf dem Schlachtfeld systematisch mit Raketen die kritische Infrastruktur der Ukraine. Zunächst kam es wöchentlich zu diesen Angriffswellen, die ganze Städte in die Dunkelheit stürzten. Zuletzt wurde ein Raketenbeschuss von einer solchen Größenordnung hin und wieder gemeldet. Die letzte derartige Angriffswelle gab es am 16. Februar.
Mit Informationen von AFP, AP und dpa

Russland hat wieder massive Raketenangriffe auf die Ukraine gestartet.
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