Maas äußerte die Befürchtung, dass der Streit mit den USA über das Abkommen zu einer Belastung für das transatlantische Verhältnis werden könnte. Bereits nach einem Treffen mit dem Nationalen Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, John Bolton, hatte Maas gesagt, der Dialog mit der US-Regierung über das Thema werde sich "schwierig" gestalten.
"Wir machen uns, was den weiteren Weg angeht, durchaus Sorgen um das transatlantische Verhältnis." Heiko Maas (SPD), Bundesaußenminister
Man will im "offenen Dialog" bleiben
Die USA seien aber weiterhin ein "wichtiger Partner", betonte Maas. Daher sei vereinbart worden, in einem "offenen Dialog" zu bleiben. Er habe bei dem Gespräch mit Bolton nochmals "in aller Deutlichkeit" den Willen der Bundesregierung und ihrer europäischen Partner bekräftigt, an dem Abkommen festzuhalten, sagte der Außenminister. "Wir wollen keine Verbreitung von Nuklearwaffen in unserer erweiterten Nachbarschaft." Es müsse alles dafür getan werden, "dass auch der Iran in diesem Abkommen bleibt".
Chamenei: "Können mit USA nicht interagieren"
US-Präsident Donald Trump hatte am 8. Mai den Ausstieg seines Landes aus dem Atomabkommen und die Wiedereinsetzung der US-Wirtschaftssanktionen gegen den Iran verkündet. Trump fordert ein neues, umfassenderes Abkommen mit Teheran. Pompeo hatte zu Wochenbeginn "die stärksten Sanktionen in der Geschichte" gegen den Iran angekündigt.
Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei sagte laut dem staatlichen Fernsehen, sein Land könne mit den USA nicht "interagieren". Die USA hielten sich nicht an ihre Versprechen, dem Wort der USA könne nicht getraut werden.