Die Führungskräfte der unendlichen Berliner Großbaustelle sollen sich explizit gegenüber den Unternehmen Siemens, Bosch und der Telekom-Tochter T-Systems auffällig großzügig gezeigt haben. Überhöhte Rechnungen seien ohne Beanstandung gezahlt worden.
Fast alle Forderungen bewilligt
Manager der Flughafengesellschaft hätten bis zur Absage des Eröffnungstermins Mitte 2012 fast jede Forderung der drei Firmen bewilligt, meldete das Blatt unter Berufung auf interne Dokumente. So habe etwa der Siemens-Konzern nachträglich 22 Millionen Euro erhalten, nachdem er wegen zusätzlicher Leistungen 22,9 Millionen Euro aufgeschlagen hatte. Bei T-Systems zahlte die Flughafengesellschaft dem "BamS"-Bericht zufolge 99 Prozent der Nachforderungen.
Pikant: Neuer Flughafen-Chef zuvor bei Siemens
Juristen des Unternehmens nannten derart hohe Nachzahlungsquoten "einmalig und verdächtig". Die Konzerne wollten den Bericht nicht kommentieren. Ein BER-Sprecher betonte, "sämtliche seit Projektbeginn geleisteten Zahlungen werden einer nochmaligen, gesamthaften Prüfung unterzogen".
Der neue Technikchef des Flughafens, Jörg Marks, war laut "Bild am Sonntag" bis vor einem Jahr als Siemens-Regionalleiter Ost tätig. Und damit auch für die Flughafenaufträge des Unternehmens zuständig.