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Symbolbild: Sea-Watch bei Flüchtlingsrettung im Mittelmeer

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Malta setzt erneut Schiff von Flüchtlingshelfern fest

Erneut hat Malta ein Flüchtlingshelfer-Schiff festgesetzt, das vor Libyen Migranten aus Seenot rettet. Nach der "Lifeline" durfte nun auch die "Sea Watch 3" den Hafen nicht verlassen. Der Kapitän der "Lifeline" kam derweil auf freien Fuß.

Malta hat das Rettungsschiff "Sea Watch 3" festgesetzt. Die Behörden hätten das Auslaufen des Schiffs untersagt, teilte eine Sprecherin der Hilfsorganisation "Sea Watch" mit. Die Hafenverwaltung erklärte lediglich, dass der Status der "Sea Watch 3" überprüft werde.

"Lifeline"-Kapitän gegen Kaution frei

Vergangene Woche wurde bereits die "Lifeline", ebenfalls ein Rettungsschiff einer deutschen Hilfsorganisation, festgesetzt. Kapitän Claus-Peter Reisch wurde zu einer Anhörung vor Gericht am Montag auf Malta bestellt. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft ist die "Lifeline" nicht korrekt registriert. Reisch wurde gegen eine Kaution von 10.000 Euro freigelassen, darf das Schiff und Malta aber nicht verlassen. Am Donnerstag muss er erneut zur Anhörung erscheinen.

"Sie schaffen Bedingungen, unter denen ein Einsatz auf See für Nicht-Regierungsorganisationen unmöglich wird", sagte eine "Sea Watch"-Sprecherin. "Vor diesem Hintergrund sterben Menschen, und niemanden scheint das zu interessieren."

Malta hatte kürzlich das erste Mal seit Jahren seinen Hafen für die "Lifeline" geöffnet, nachdem das Schiff mehrere Tage lang auf See blockiert war. Italien hatte den rund 230 Menschen eine Aufnahme verwehrt; die Überfahrt nach Spanien, das zur Aufnahme bereit war, scheiterte am schlechten Wetter. Die neue Regierung in Rom, der die rechte ausländerfeindliche Lega angehört, hat die Häfen für Schiffe von Nicht-Regierungsorganisationen geschlossen.