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Malik Harris: Unser "Rockstar" für Turin

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Malik Harris: Unser "Rockstar" für Turin

2018 wurde Malik Harris aus Landsberg am Lech erstmals einem größeren Publikum bekannt, als BAYERN 3 ihn fürs Programm entdeckte. Jetzt vertritt der Deutsch-Amerikaner mit seinem Song "Rockstars" Deutschland beim Eurovision Song Contest.

Die große Bühne ist ihm vertraut: Malik Harris trat schon im Vorprogramm von internationalen Stars wie James Blunt und Tom Odell auf. Doch schon sein erster Erfolgssong "Say The Name" deutete darauf hin, dass Malik Harris sich einen eigenen Namen erarbeiten und ganz groß werden wollte in der Musik. "Ich habe einen ganz spezifischen großen Traum: Irgendwann in einem Riesenstadion vor 100.000 Leuten auftreten und dann so groß sein, dass man nur einen Akkord anspielt von einem Song – und alle fangen an zu singen", sagte er damals bei seinem ersten Interview im Bayerischen Rundfunk.

Harris begann mit Coversongs

Malik Harris ist Jahrgang 1997. Sein Vater, der US-Amerikaner Ricky Harris, war damals als Moderator der Sat.1-Talkshow "Ricky!" bekannt. Er spielt mehrere Instrumente und unterrichtet Cello. Maliks Großvater war Opernsänger, seine Großmutter Pianistin.

Talent ist bei Familie Harris auf der ganzen Linie vorhanden. So hat sich Malik das Musikmachen an Gitarre, Klavier, Schlagzeug und Bass ab seinem 13. Lebensjahr selbst beigebracht. Mit Coversongs hat er angefangen, aber schon bald eigene Lieder geschrieben und so seinen ganz persönlichen Stil entwickelt: Einen Mix aus Pop und Rap mit Einflüssen aus Rock, Folk und elektronischer Musik.

Engagiert in der "Black Lives Matter"-Bewegung

Auch als politischer Videokünstler ist Malik schon tätig gewesen: 2020 veröffentlichte der in der "Black Lives Matter"-Bewegung engagierte Musiker unter dem Titel "Time For Wonder" einen Film, der sich mit Fragestellungen von strukturellem Rassismus beschäftigt. In seiner Kindheit hatte Malik immer wieder Rassismus erlebt und war wegen seiner Hautfarbe beschimpft worden.

Sein Song "Rockstars" für den Eurovision Song Contest ist eine Rückbesinnung auf eine unbeschwerte Kindheit ohne Sorgen. Beim Erwachsenwerden holt einen die harte Realität ein, die Unbekümmertheit ist dahin. "Können wir die Pausentaste drücken? Oder wieder von vorne anfangen? Und einfach wir selbst sein?", so heißt es im Text. Mit diesem Song geht Malik Harris in einen ESC, der unter besonderen Vorzeichen stattfindet.

Während der Lockdowns viel Zeit im Studio verbracht

"Es wird ein ganz anderer Contest, aber ich bin froh, ein Teil davon zu sein, weil es so wichtig ist, diesen Zusammenhalt zu zeigen", sagt Harris mit Blick auf den Krieg in der Ukraine. Hoffnung gebe ihm die Einigkeit gegen den Aggressor: "Wir wissen: Mit Putin hat man einen auf der einen Seite, und alle anderen, der ganze Westen, die ganze Demokratie ist sich einig und hält zusammen. Gerade mit dem ESC hat man einen schönen Moment, das noch mal aufzugreifen." Harris erwartet einen "sehr intensiven ESC".

Seiner Heimat Landsberg am Lech ist er eng verbunden: Ganz in der Nähe, in Issing, hat er seine Kindheit verbracht. Dort hat er seine Familie, seine Freunde leben in der Gegend, und dort steht auch sein Studio. In dem hat Malik Harris in den Corona-Lockdown-Phasen viel Zeit verbracht – manchmal auch die Nächte. Die vertraute, kreative Atmosphäre dieses Studios mit all seinen Instrumenten und einem alten Teppich am Boden nimmt Malik mit auf die Bühne des ESC. So wird er sich auch beim Auftritt vor 180 Millionen Zuschauern wie zuhause fühlen.

Harris: Zehn Sekunden vor dem Auftritt "kickt's rein"

Er weiß: Er wird bis kurz vor seinem Auftritt einen kühlen Kopf bewahren: "Ich bin immer super relaxed und entspannt bis zehn Sekunden vor dem Auftritt, dann aber kickt’s richtig ein. Davor mache ich noch einen super entspannten Eindruck." Und dann wird sein Name so bekannt, wie er sich es mit seinem ersten Hit "Say The Name" gewünscht hatte.

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