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Macron warnt: "Rückzug in Nationales ist schlechteste Option"

Macron warnt: "Rückzug in Nationales ist schlechteste Option"

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat Europa vor einem "Rückzug ins Nationale" gewarnt. Das sei die "schlechteste Option", sagte er in einem am Abend veröffentlichten Interview des ZDF-"heute-journals".

Als das größte Risiko für Europa bezeichnete Emmanuel Macron eine Spaltung des Kontinents und das Fehlen eines gemeinsamen Projekts.

"Die Extreme nehmen zu und werden gestärkt durch unsere Unfähigkeit, der Mittelschicht zum Erfolg zu verhelfen. Wir müssen jedem eine Perspektive und Fortschritt bieten." Emmanuel Macron   

"Europäischer Bürgerkrieg"

Für die Überwindung von Arbeitslosigkeit und sozialer Ungleichheit bedürfe es wirtschaftlichen Wachstums. Zugleich ging Macron mit dem derzeitigen Zustand Europas hart ins Gericht. "Ich glaube, alle Spaltungen in Europa erwachsen aus einer Zukunfts-Unfähigkeit, wir zweifeln an uns selbst und igeln uns ein", sagte er. Die vergangenen zwölf Jahre seien Jahre des Selbstzweifels gewesen, man könne fast von einer Art "europäischem Bürgerkrieg" sprechen.

Vielbeachtete Rede

Die europäischen Länder hätten eher die Unterschiede betont und Egoismen ausgelebt.  Macron hatte zuletzt in einer vielbeachteten Rede eine schnellere, effizientere und stärkere EU gefordert und eine ganze Serie von Reformen verlangt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lobte ihn für diesen Vorstoß. Kommende Woche eröffnen beide gemeinsam die Frankfurter Buchmesse.

Opposition: Macron ist arrogant

Oppositionspolitiker in Frankreich werfen dem französischen Präsidenten dagegen "Arroganz" und Abgehobenheit vor. Der Elysée-Palast hatte ein Handyvideo veröffentlicht, in dem Macron "gewisse Leute" aufruft, sich eine Arbeit zu suchen, "statt Chaos anzurichten". Offenbar reagierte er damit auf Proteste von gekündigten Mitarbeitern eines Betriebs gegen seine Arbeitsmarktpolitik.