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Demonstrant und Polizisten vor Zeitungskiosk

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Macron verteidigt Magazin gegen Drohungen von Erdogan-Anhängern

Macron verteidigt Magazin gegen Drohungen von Erdogan-Anhängern

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich vor das Politikmagazin "Le Point" gestellt. Die Zeitschrift wird derzeit wegen einer kritischen Titelgeschichte zum türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan von dessen Anhängern massiv angefeindet.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Es sei "absolut inakzeptabel", dass Werbeplakate von "Le Point" von den Kiosken genommen würden, "nur weil sie den Feinden der Freiheit missfallen", schrieb Macron auf Twitter. "Die Freiheit der Presse hat keinen Preis - ohne sie herrscht die Diktatur." Auch Frankreichs Kulturministerin Françoise Nyssen warnte am Montag vor Druck auf Kioskbesitzer. Dieser sei "nicht hinnehmbar", schrieb sie auf Twitter. "Die Pressefreiheit beruht auf der Vertriebsfreiheit. Drohungen gegen Kioskbesitzer dürfen nicht geduldet werden."

Drohungen gegen Kiosk-Besitzer

Das renommierte Magazin hatte zuvor mitgeteilt, dass es von Erdogan-Anhängern bedroht werde. In einem Video ist zu sehen, wie Erdogan-Anhänger ein Plakat mit dem Titelbild des Magazins entfernen. "Le Point" warf den Unterstützern der türkischen Regierungspartei AKP vor, "Symbole der Meinungsfreiheit und der Vielfalt der Presse anzugreifen". Kiosk-Besitzer berichteten, dass sie wegen Drohungen die Plakate zu der Ausgabe abgehängt hätten.

"Der neue Hitler?"

Das Titelbild des aktuellen Hefts zeigt ein Erdogan-Foto mit dem Text: "Der Diktator. Wie weit wird Erdogan gehen?" Im Leitartikel wird die Frage aufgeworfen: "Ist Erdogan der neue Hitler?" Am 24. Juni finden in der Türkei vorgezogene Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Mit der Wahl tritt eine umstrittene Verfassungsreform in Kraft, welche die Rechte von Präsident Erdogan massiv stärkt.