Bildrechte: pa / dpa / Ben Birchall

Spezialisten untersuchen den Tatort in Salisbury

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

London teilte Geheiminformationen zum Fall Skripal

Im Fall des Giftanschlags auf den Ex-Agenten Skripal hat Großbritannien offenbar Geheimdienstmaterial mit seinen Verbündeten geteilt. Die britische Regierung habe ihren Partnern "Geheiminformationen von nie da gewesenem Niveau" übermittelt, hieß es.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Diese Offenheit habe zu der Ausweisung zahlreicher russischen Diplomaten aus einer Reihe westlicher Staaten, darunter die USA und Deutschland, geführt, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter in London..

Als Reaktion auf den Giftanschlag auf den früheren russischen Doppelagenten Sergej Skripal in Großbritannien hatten am Montag Deutschland, die USA und mehr als 20 weitere Staaten die Ausreise von russischen Diplomaten angeordnet. Auch die Nato entzog am Dienstag sieben russischen Diplomaten die Akkreditierung. Insgesamt sind fast 150 Russen von den Ausweisungen betroffen, darunter 23 in Großbritannien.

"Wendepunkt" in den Beziehungen zu Moskau

Der britische Außenminister Boris Johnson nannte die Ausweisungen am Dienstag einen "Wendepunkt" in den Beziehungen des Westens zu Russland. Es handele sich um einen "Schlag", von dem sich der russische Geheimdienst "viele Jahre nicht erholen" werde, schrieb er in der Zeitung "The Times". 

Russland sieht "kolossale Erpressung"

Die britische Regierung und ihre westlichen Verbündeten machen Moskau für den Angriff auf Skripal und seine Tochter Julia am 4. März im englischen Salisbury verantwortlich. Beide liegen weiterhin in einem lebensbedrohlichen Zustand im Krankenhaus. Russland weist die Vorwürfe entschieden zurück. Außenminister Sergej Lawrow kritisierte, die Ausweisungen seien das "Ergebnis kolossalen Drucks, kolossaler Erpressung" seitens der USA. Zugleich kündigte er eine Reaktion seines Landes auf die Ausweisungen an.