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Länderchefs verlangen von Seehofer Klarheit bei Ankerzentren

Länderchefs verlangen von Seehofer Klarheit bei Ankerzentren

Im Streit um die Einführung von Ankerzentren haben die Regierungschefs von Niedersachsen und Schleswig-Holstein Klarheit gefordert. Keiner wisse, was das eigentlich sein solle, sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD).

"Es wäre wesentlich klüger, Herr Seehofer würde auf den Tisch legen: Dies und das haben wir vor und wir nennen das in Zukunft Ankerzentrum. Stattdessen wird ein großer Begriff herausposaunt und alle Welt zerbricht sich den Kopf, worüber denn eigentlich genau diskutiert wird", sagte Weil der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Auch Schleswig-Holsteins CDU-Ministerpräsident Daniel Günther ging auf Distanz zu Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU). "Wir haben uns aus ähnlichen Gründen, wie Herr Weil sie beschrieben hat, zurückgehalten", sagte er. Die grundsätzliche Idee, in einem Ankerzentrum über Asylanträge schnell zu entscheiden, halte er für klug. "Aber wenn man nur über Schlagwörter redet und nicht definiert, was damit gemeint ist und wie es funktionieren soll, so lange beteiligen wir uns in Schleswig-Holstein nicht."

Sechs Ankerzentren geplant

Seehofer will in einem Pilotprojekt bis zum Herbst sechs Ankerzentren einrichten. Dort sollen die Asylbewerber das komplette Verfahren durchlaufen. Bei einer Ablehnung soll dann auch die Rückführung oder Abschiebung aus Zentren heraus erfolgen.