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Donald Trump

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Kritik aus Deutschland an Trumps Strafzöllen

Die von Präsident Trump unterzeichnete Proklamation zur Einführung von Schutzzöllen hat in Deutschland ein negatives Echo hervorgerufen. Wie man auf Trumps Schritt reagieren sollte, ist freilich umstritten, die Wirtschaft rät zur Mäßigung.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Die deutsche Wirtschaft hat mit Kritik auf die von US-Präsident Donald Trump beschlossenen Strafzölle auf Stahl und Aluminium reagiert, zugleich aber Besonnenheit angemahnt. So kann BDI-Präsident Dieter Kempf die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump für US-Importzölle "nicht wirklich" verstehen. Die Abgaben könnten den USA allenfalls kurzfristig helfen. Er warne aber vor vorschnellen Gegenaktionen der EU, so Kempf.

EU soll "Signal für Freihandel" senden

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Martin Wansleben, erklärte, die EU solle gemeinsam mit internationalen Partnern bei der WTO Klage erheben. Zugleich solle Europa den USA aber "ein europäisches Signal für den Freihandel" senden. Dabei sei "Augenmaß wichtig", betonte der DIHK-Hauptgeschäftsführer. Eine Eskalation gegenseitiger Strafzölle gelte es "auf jeden Fall zu verhindern".

Mit weniger Zoll gegen Strafzölle

Ähnlich argumentierte der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer. "Um einen Handelskrieg mit den USA zu vermeiden, sollte die EU ihre Autozölle von zehn Prozent auf die 2,5 Prozent senken, die die USA derzeit erheben", sagte er der "Rheinischen Post".

Gesprächsbereitschaft gefordert

Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer sagte der "Rhein-Neckar-Zeitung", in Zeiten des "globalisierten und digitalisierten Wettbewerbs" sei "Abschottung ein absoluter Irrweg". US-Strafzölle würden der deutschen Wirtschaft erhebliche Absatzeinbußen bescheren. Auch er rief die EU dazu auf, verantwortungsvoll auf die US-Strafzölle zu reagieren und Washington weiterhin Gesprächsbereitschaft zu signalisieren. Mögliche Gegenmaßnahmen zu diskutieren und vorzubereiten sei zwar "sicher notwendig". Ziel müsse aber bleiben, Zollschranken auf beiden Seiten abzubauen, statt Hürden zu errichten. 

"Aggressives Verhalten nicht akzeptieren"

Der CSU-Europapolitiker Manfred Weber gab sich dagegen kämpferisch: "Wir werden dieses aggressive Verhalten der USA nicht akzeptieren", sagte er. Europas Antwort müsse klar und bestimmt ausfallen, aber auch verhältnismäßig bleiben.