Notaufnahme des Klinikums Schwabing
Bildrechte: picture alliance/dpa | Lino Mirgeler

Notaufnahme des Klinikums Schwabing

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Krankenhausgesellschaft erwartet wieder mehr Böller-Verletzte

Der Vorsitzende der Krankenhausgesellschaft, Gaß, befürchtet zum Jahreswechsel wieder viele Feuerwerks-Verletzungen. Ein dauerhaftes Böllerverbot an Silvester fordert der Präsident der Bundesärztekammer, Reinhardt.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, erwartet in der anstehenden Silvesternacht erneut eine hohe Belastung der Kliniken durch Feuerwerks-Verletzungen. "In der Silvesternacht des Böllerverbots 2020/21 haben die Krankenhäuser zwei Drittel weniger Feuerwerks-Schwerstverletzte auf den Stationen gezählt", sagte Gaß dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Auch die Notaufnahmen seien spürbar entlastet worden.

Gaß verweist auf dünne Personaldecke

Es sei davon auszugehen, dass die Krankenhäuser und ihre Notaufnahmen wieder so stark wie in den Jahren vor der Pandemie mit Feuerwerks-Verletzungen belastet würden, mahnte Gaß. Das treffe "auf die weiterhin angespannte Situation aus gehäuften Atemwegserkrankungen und Personalausfällen durch erkrankte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter". Die DKG sei gegen ein generelles Feuerwerksverbot, appelliere aber, verantwortungsvoll und vorsichtig mit Raketen und Böllern umzugehen.

Bundesärztekammer und DUH für Böllerverbot

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hatte am Wochenende hingegen von Bund und Ländern ein dauerhaftes Böllerverbot an Silvester gefordert. Die "ungeregelte Knallerei" sei schlecht für Umwelt und Klima und führe immer wieder zu schweren Verletzungen, sagte der Mediziner der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Wir haben in den vergangenen zwei Jahren gute Erfahrungen mit einem Böllerverbot gemacht."

Anfang November hatte sich bereits die Deutsche Umwelthilfe (DUH) für ein bundesweites Böllerverbot an Silvester ausgesprochen. Das Bundesinnenministerium reagierte ablehnend.

  • Zum Artikel: "Bayerische Städte planen Böllerverbotszonen zu Silvester"

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!