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Annegret Kramp-Karrenbauer

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Kramp-Karrenbauer könnte für CSU ungemütlich werden

Kramp-Karrenbauer könnte für CSU ungemütlich werden

Saarlands Ministerpräsidentin soll CDU-Generalsekretärin werden. Damit sei Angela Merkel ein "Coup" gelungen, sagt Alexander Dobrindt. Für die Konservativen in seiner Partei, der CSU, könnte Annegret Kramp-Karrenbauer aber ungemütlich werden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Seit dem miesen Wahlergebnis rumort es in der Union. Man müsse wieder konservativer werden, sich wieder rechts von der Mitte positionieren, heißt es vereinzelt aus der CDU - vor allem aber aus der CSU. Deren Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hatte sogar eine "konservative Revolution" gefordert: christliche Leitkultur, starker Staat, kein "grüner Verbotismus".

Kramp-Karrenbauer sieht CDU in der Mitte

Als Annegret Kramp-Karrenbauer am Montagnachmittag die Bühne in der CDU-Zentrale betritt, lautet dann eine der ersten Fragen: "Ist die konservative Revolution für Sie ein Modell?" Bei ihrer Antwort klingt die designierte Generalsekretärin wenig begeistert.

"Das ist zuerst einmal eine Angelegenheit, die die CSU für sich definieren muss." Annegret Kramp-Karrenbauer

Die CDU werde ihr Profil in einer Programmdiskussion wieder schärfen. Die sei aber ein Angebot für alle Gruppierungen in der Partei, also Konservative, Liberale, Arbeitnehmer- und Wirtschaftsflügel. Kramp-Karrenbauer sagt, sie wolle nicht in Schubladen gesteckt werden. Die CDU steht für sie in der Mitte der Gesellschaft.

"Für mich war immer wichtig, dass wir nicht in einen Wettstreit eintreten, wer die schrillsten und die schärfsten Forderungen aufstellt, sondern dass wir in der Umsetzung dessen, was wir politisch beschließen, so konsequent und so robust sind, dass die Menschen daraus Vertrauen schöpfen. Das ist für mich konservativ." Annegret Kramp-Karrenbauer

CSU von Personalentscheidung offenbar überrascht

In der bayerischen Schwersterpartei ahnte man offenbar nicht, wer die neue Generalsekretärin der CDU werden soll. Angela Merkel sei ein echter "Coup" gelungen, sagt CSU-Landesgruppenchef Dobrindt, der Erfinder der "konservativen Revolution", dem Bayerischen Rundfunk. Dobrindt lobt Annegret Kramp-Karrenbauer als durchsetzungsstark, bürgernah und als erfolgreiche Wahlkämpferin.

Doch Dobrindt erwartet auch einiges von der designierten CDU-Generalsekretärin: Kramp-Karrenbauer habe die Aufgabe, die Bedeutung der Volksparteien zu erhalten.

Dobrindt: Auch "demokratische Rechte" einbeziehen

In eine scheinbare Feststellung verpackt Dobrindt dann gleich noch eine Forderung: Kramp-Karrenbauers Hinweis, dass bei der jetzt anstehenden Programmdebatte in der CDU sowohl die christlich-sozialen als auch die konservativen Wurzeln der Partei eine Rolle spielen müssten, der zeige ...

"... dass sie verstanden hat, dass man die Breite, die immer betont wird in der Politik, auch nur dann aufrecht erhalten kann, wenn man in der Lage und willens ist, das ganze Spektrum von der Mitte bis zur demokratischen Rechten auch mit einzubeziehen." Alexander Dobrindt

Kramp-Karrenbauer: Habe Erfahrung mit Schwestern

Doch Kramp-Karrenbauer wird sich wohl auch von der CSU nicht einfach nach rechts rucken lassen.

"Ich komme aus einer Familie mit fünf Geschwistern - drei Brüder, zwei Schwestern. Ich kenne mich also im Umgang mit Schwestern aus - und traue mir deswegen auch zu, dass wir auch über all diese Fragen im familiär guten, aber auch durchaus selbstbewussten Sinn miteinander ringen werden." Annegret Kramp-Karrenbauer