Die Erklärung des kolumbianischen Präsidenten dürfte die ohnehin schon gespannten Beziehungen zu Venezuela weiter verschärfen. Ortega hatte sich am Freitag zwei Wochen nach ihrer Entlassung durch das Regierungslager nach Kolumbien abgesetzt. Begleitet wurde sie von ihrem Mann, dem Abgeordneten Germán Ferrer, gegen den in Venezuela ein Haftbefehl vorliegt.
Zerwürfnis mit Maduro
Die neue verfassunggebende Versammlung in Venezuela hatte Ortega Anfang August entlassen. Ortega, einst eine entschiedene Unterstützerin von Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro, war unter den Amtsträgern in Venezuela die wichtigste Gegenspielerin des sozialistischen Präsidenten, dem sie Verfassungsbruch vorwirft. Sie hatte vergeblich versucht, mit mehreren Beschwerden die verfassunggebende Versammlung zu verhindern.
Machtkampf geht weiter
In Venezuela tobt seit Monaten ein erbitterter Machtkampf zwischen dem linksnationalistischen Präsidenten Maduro und der Mitte-rechts-Opposition. Die auf Geheiß von Maduro gewählte verfassunggebende Versammlung soll die Verfassung novellieren. Die Opposition, die die Wahl Ende Juli boykottiert hatte, erkennt die Versammlung nicht an. Mehrere Staaten der Region verweigerten ihr ebenfalls die Anerkennung.