Bildrechte: picture-alliance/dpa

Kohlmeise

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Vogelzählung: Kohlmeise wieder auf Platz eins

An diesem Wochenende waren bundesweit Vogelfreunde wieder dazu aufgerufen, bei der großen Vogelzählaktion vom Naturschutzbund Deutschland und dem Landesbund für Vogelschutz mitzumachen. Eine erste Auswertung der "Stunde der Wintervögel" liegt vor.

Die Kohlmeise ist der am häufigsten gezählte Wintervogel in Deutschland - auch in Bayern. Das zeigt die erste Auswertung von 8.500 Einsendungen im Freistaat. Unter den gezählten 180.000 Vögeln waren 15 Prozent Kohlmeisen. Im vergangenen Winter waren deutlich weniger zu beobachten. Neben geringeren Brutzahlen kamen auch weniger Gäste aus Nord- und Osteuropa zu Besuch.

"Milde Temperaturen sind zählbar"

LBV und Nabu stellen anhand der Zählungen fest, dass insgesamt die Reisetätigkeit der Vögel bei einigen Arten offensichtlich nachgelassen hat. Diese überwintern hierzulande, wie der "Vogel des Jahres", der Star. Deshalb werden sie im Winter auch häufiger gezählt. Nach Meinung der Naturschützer sind dafür die relativ niedrigen Temperaturen verantwortlich:

"Stare sind normalerweise darauf angewiesen, den Winter im wärmeren Mittelmeerraum zu verbringen. Nun finden sie aber in der kalten Jahreszeit auch bei uns noch genügend Nahrung und sparen sich deshalb immer häufiger den gefährlichen Flug in den Süden." Martina Gehret Citizen-Science-Beauftragte des LBV

Als weitere Beispiele nennt Gehret den Hausrotschwanz und die Bachstelzen. Der Star übrigens schaffte es nach der ersten Zwischenbilanz nicht unter die ersten 20 der gezählten Vögel.

Amsel bereitet LBV und Nabu Sorge

Die Amsel – ein gern gesehener Gast in vielen Gärten – ist den ersten Zahlen nach wieder deutlich abgerutscht. Nachdem sich in den vergangenen Jahren der Bestand wieder zu erholen schien, ist der fleissige Sänger nun wieder auf Platz fünf abgerutscht, der schlechteste Wert seit 2014. Die Naturschützer haben dafür noch keine Erklärung.

Auf den Plätzen zwei bis vier landeten der Feld- und der Haussperling sowie die Blaumeise. Bei den Zählungen gab es auch wieder einige Exoten. So wurden 36 Schneesperlinge und sechs Waldohreulen beobachtet.

Große Mitmachaktion

An der Reihenfolge kann sich möglicherweise noch etwas ändern, denn noch sind viele Einsendungen nicht ausgewertet. Wer seine Beobachtungen vom vergangenen Wochenende Nabu und LBV noch melden will, der Einsendeschluss ist am 15. Januar. Vogelfreunde waren dazu aufgerufen, eine Stunde lang Vögel in Garten und Parks zu beobachten und zu zählen.