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Klimakonferenz in Bonn - Jetzt wird es ernst

Im Kampf gegen den Klimawandel hat Christoph Bals, der politische Geschäftsführer der Umweltorganisation Germanwatch, konkrete Schritte verlangt. Die Weltgemeinschaft müsse das Ruder jetzt herumreißen, so Bals. Vorrangig sei der Kohle-Ausstieg.

Über dieses Thema berichtet: Notizbuch am .

Kohle ist nach den Worten von Bals der größte Verursacher von CO2. Weltweit müsse der Ausstieg in den nächsten zwanzig bis dreißig Jahren organisiert sein. Er verwies darauf, dass Erneuerbare Energien inzwischen so kostengünstig seien, dass in den meisten Ländern neue Kohlekraftwerke keine Chance mehr hätten.

Die Verkehrswende

Eine wichtige Rolle spiele auch der Verkehr. Die Abkehr von fossilen Antrieben sei unumgänglich. Dagegen müsse die Mobilität mittels Strom und Brennstoffzelltechnik vorangebracht werden. Dies seit nicht nur klimapolitische, sondern auch eine industriepolitische Notwendigkeit.

Die Rolle der USA

Mit Blick auf die USA, die das Klimaabkommen aufkündigen wollen, sprach Bals von einer "klimapolitischen Geisterfahrt". Beim letzten G-20-Gipfel habe sich aber gezeigt, so Bals, dass die USA in dieser Frage isoliert seiten. Die übrigen 19 Staaten hätten bekräftigt, trotzdem an den Zielen des Pariser Klimaabkommens festhalten zu wollen. Deutschland komme nach dem Ausfall der USA die Aufgabe zu, die internationale Dynamik voranzutreiben.

Die Motivation

Noch immer gebe es natürlich Widerstand einer interessierten Lobby gegen eine klimafreundliche Politik . Andererseits sei inzwischen vielen die Dringlichkeit einer Umkehr bewusst. Zudem schreite die Technik zum Beispiel bei Erneuerbaren Energien, bei Batterien und energieeffizienten Technologien weiter voran und werde immer kostengünstiger

"Es wird immer leichter, ernsthaften Klimaschutz zu betreiben." Christoph Bals, Germanwatch.

Die Erwartungen

Von der Bonner Konferenz erwartet Bals konkrete und detaillierte Regeln, wie die Vereinbarungen von Paris umzusetzen sind. Zudem müsse den von Klimawandel besonders betroffenen Staaten geholfen werden. In Paris hatten sich 195 Staaten vor zwei Jahren darauf geeinigt, die Erderwärmung bis zum Ende des Jahrtausends durch geeignete Maßnahmen auf unter zwei Grad zu begrenzen - verglichen mit dem vorindustriellen Zeitalter.