Für Besucher gelten in vielen bayerischen Kliniken noch immer strenge Corona-Regeln.
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Holetschek für Lockerung der Regeln in Krankenhäusern

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Holetschek für Lockerung der Corona-Regeln in Kliniken

In Bayern gibt es kaum noch Corona-Regeln - als eine der wenigen Ausnahmen gelten Krankenhäuser. Gesundheitsminister Holetschek fordert nun, die Regeln für Besucher auch dort zu lockern. Einige Kliniken im Freistaat haben bereits damit begonnen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Wegen der sich entspannenden Corona-Lage ist Gesundheitsminister Klaus Holetschek für eine Prüfung und möglichst auch eine Lockerung der Corona-Besuchsregelungen in Krankenhäusern. "Nach Austausch mit der Bayerischen Krankenhausgesellschaft appelliere ich an die Krankenhäuser, ihre Vorgaben für Patientenbesuche an das geänderte Infektionsgeschehen anzupassen", sagte der CSU-Politiker. Einige Kliniken in Bayern haben ihre Besucherregeln indessen bereits gelockert oder kündigten entsprechende Schritte an.

Holetschek: Bayern will Kliniken nichts vorschreiben

Aus Sicht Holetscheks ist es an der Zeit, dass die Kliniken ihre Regelungen zu Besuchszeiten, Zahl der erlaubten Besucher und weitere Auflagen überprüfen. Besuche seien für die Genesung der Patienten wichtig und Einschränkungen des Besuchsrechts müssten verhältnismäßig sein.

Die Entscheidung will der Minister jedoch den Krankenhausleitungen überlassen: "Klar ist: Die Kliniken haben die beste Expertise, zwischen Infektionsschutz und Normalität abzuwägen. Der Freistaat verzichtet daher hier nicht nur weiterhin auf jedwede Vorgabe, sondern hat sogar auch die während der Corona-Pandemie den Kliniken zur Verfügung gestellten Empfehlungen für den Umgang mit Besuchswünschen aufgehoben", betonte er.

Roland Engehausen, Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, ergänzte, dass in den Krankenhäusern erfreulicherweise derzeit keine neue Corona-Welle erwartet werde. "Daher sehen wir nun schrittweise Möglichkeiten, die Besuchsregelungen der Kliniken an positive Entwicklungen anzupassen." Es sei begrüßenswert, wenn die Krankenhäuser ihre Besuchsregelungen nun unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten "mit Augenmaß dem geänderten Infektionsgeschehen anpassen können". Die Sicherheit der Patienten werde weiter oberste Priorität haben.

Einige Kliniken kündigten bereits Lockerungen an

Einige Klinikleitungen sehen das offenbar ähnlich: Die Münchner Helios Kliniken erklärten am Montag, ihre Besucherregeln lockern zu wollen: "Im Rahmen der jeweiligen Besuchszeiten ist nun wieder eine Besucherin oder ein Besucher pro Tag ohne zeitliche Begrenzung möglich", hieß es. An der FFP2-Maskenpflicht werde dabei weiterhin festgehalten. Ebenso müsse weiterhin ein "negatives Testergebnis für alle Besucherinnen und Besucher ab sechs Jahren" vorgelegt werden - unabhängig vom Impfstatus der Besucher.

Auch die Bezirkskliniken Mittelfranken haben ihre Besucherregeln vor wenigen Tagen gelockert. "Die Patienten in den Kliniken können täglich Besuch bekommen. Die Höchstdauer von einer Stunde pro Besuch fällt weg, ebenso die Beschränkung der maximalen Besucherzahl", hieß es in einer Erklärung. Bislang hätten höchsten zwei Besucher gleichzeitig zu einem Patienten kommen dürfen. Auch eine Anmeldung vor dem Besuch sei nun nicht mehr notwendig. Ausnahmen gebe es bei der Kinder- und Jugendpsychiatrie, den soziotherapeutischen Wohnheimen sowie den Forensiken.

Das Donau-Isar-Klinikum mit seinen Standorten in Deggendorf, Landau an der Isar und Dingolfing hat angesichts der stabilen Entwicklung der Pandemie ebenfalls seine Besuchsregeln weiter gelockert. Bereits seit Montag, 09. Januar, entfällt die Begrenzung der Besucheranzahl und der Besuchsdauer. Zuvor durfte der Besuch nur eine Stunde dauern und die Besucheranzahl war auf zwei Personen beschränkt. Die Klinikleitung bitte aber weiter um Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Mitpatienten, heißt es in einer Mitteilung des Klinikums. Allerdings gelten weiter eine FFP2-Masken- und PoC-Schnelltestpflicht.

Würzburger Kliniken behalten Corona-Regeln bei

Die Uniklinik, das Juliusspital sowie die Missioklinik in Würzburg werden ihre Corona-bedingten Besuchsregelungen vorerst nicht ändern. Das erklärten sie am Dienstag auf BR-Nachfrage. Das Uniklinikum stellt allerdings regelmäßige Neubewertungen der geltenden Vorgaben in Aussicht. Unabhängig von Länge und Zahl der Besuche bleibt es darüber hinaus bei der Test- und Maskenpflicht für Besucher von Krankenhäusern.

Bund soll Masken- und Testpflicht prüfen

Nach Ansicht von Holetschek sollten auch die Masken- und Testpflicht in den Krankenhäusern zeitnah geprüft werden: "Auch beim Thema Maskenpflicht und Testerfordernissen in medizinischen Einrichtungen sollte mit dem fortschreitenden Ende der Pandemie Eigenverantwortung an die Stelle staatlicher Vorgaben treten", erklärte er. Der Bund müsse sich überlegen, die bundesrechtlichen Maskenpflichten auch in medizinischen Einrichtungen schon vor dem 7. April aufzuheben. "Die Einrichtungen wissen selbst ganz genau, wo Maßnahmen infektiologisch noch notwendig sind."

Mit Informationen von dpa

Junge Frau setzt FFP2-Maske auf
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FFP2-Masken waren während der Corona-Pandemie ständige Begleiter.

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