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Kinderschutzbund-Vorsitzende mahnt zur Aufarbeitung

Die Vorsitzende der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, Prof. Sabine Andresen, hat die Kirchen in Deutschland aufgefordert, sich ihrer Verantwortung zu stellen.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Heute hat die Kommission der Bundesregierung zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs den ganzen Tag ein Hearing von Experten und Betroffenen. Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs untersucht sämtliche Formen von sexuellem in Deutschland.

Aufarbeitung von Kindesmissbrauch

Die Kommission soll Strukturen aufdecken, die sexuelle Gewalt in der Kindheit und Jugend ermöglicht haben und herausfinden, warum Aufarbeitung in der Vergangenheit verhindert wurde. Dabei wird die Kommission vor allem Menschen anhören, die in ihrer Kindheit von sexuellem Missbrauch betroffen waren und die Möglichkeit schaffen, auch verjährtes mitzuteilen. Seit 2012 setzt sie sich für eine auf Bundesebene angesiedelte Kommission zur systematischen Aufarbeitung von Kindesmissbrauch ein.

"Es hat eine Reihe von einzelnen Aufarbeitungsprojekten gegeben. Aber, und das ist der springende Punkt, diese sind meistens angestoßen worden durch Betroffene und durch den öffentlichen Druck."

Die Vize-Präsidentin des Deutschen Kinderschutzbundes ist der Meinung, dass es den Kirchen schwer fällt, wirklich offensiv selbst mit umzugehen und diese aufzuarbeiten. Betroffene hätten oftmals den Eindruck, die Kirche begegne ihnen nicht auf Augenhöhe. Sie würden häufig als Bittsteller angesehen und müssen sehr lange warten, bis sie in einzelnen Fällen überhaupt auf ein Schreiben eine Antwort erhalten, so Sabine Andresen.

"Erst wenn wir lernen, auch als Gesellschaft, aber insbesondere auch als Kirche, Betroffenen zuzuhören, ernst zu nehmen, sie anzuerkennen, sie einzubeziehen, dann werden wir, wird auch die Kirche, auch weiter Perspektiven für Prävention weiterentwickeln können."