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Die Polizei ermittelt in dem Haus des Doppelagenten Skripal (Archiv: 7.3.2018)

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Militär-Labor: Kein Beweis für russische Herkunft von Nervengift

Militär-Labor: Kein Beweis für russische Herkunft von Nervengift

Das Forschungszentrum des britischen Verteidigungsministeriums hat nach eigenen Angaben keine Beweise dafür gefunden, dass das bei dem Anschlag auf einen russischen Ex-Doppelagenten verwendete Nervengift in Russland hergestellt wurde.

"Wir haben seinen genauen Ursprung nicht identifiziert", sagte der Leiter des Labors, Gary Aitkenhead, heute dem Sender Sky News. Die Wissenschaftler hätten aber festgestellt, dass es sich um das Präparat Nowitschok gehandelt habe, ein zur militärischen Verwendung gedachtes Nervengift. Sie hätten ihre Informationen an die Regierung weitergegeben, die dann "unter Verwendung anderer Quellen die Schlussfolgerungen zusammensetzte, zu denen man gelangte".

Nowitschok wurde vom sowjetischen Militär in den 1970er und 1980er Jahren entwickelt. Die britische Regierung wirft der Regierung in Moskau vor, hinter dem Anschlag auf den Ex-Spion Sergej Skripal und dessen Tochter am 4. März im englischen Salisbury zu stecken. Russland weist dies zurück. Der Anschlag von Salisbury hat die ohnehin schon angespannten Beziehungen zwischen Russland und dem Westen zusätzlich massiv belastet.

Auf russischen Antrag hin gehen Experten der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) morgen bei einem Treffen dem Vorwurf Großbritanniens nach, dass Russland hinter dem Giftanschlag stecke.