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Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU)

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Kauder gegen Rechtsruck der Union

Kauder gegen Rechtsruck der Union

Unions-Fraktionschef Volker Kauder will einen Rechtsruck der Union vermeiden. Auch in Zukunft würden Wahlen mit einem "vernünftigen Kurs der Mitte" gewonnen, sagte der CDU-Politiker der "Passauer Neuen Presse".

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"Es geht nicht um mehr links oder rechts. Solche theoretischen Debatten helfen gar nichts und interessieren auch die Bürger nicht", sagte Kauder. Die Union müsse die Sorgen der Menschen aufnehmen und versuchen, deren Probleme zu lösen.

Kauder mahnte, die Bundestagswahl habe die Bürger schon ein wenig verunsichert. "Wir sollten uns deshalb alle zusammenreißen und in vernünftiger Zeit eine Koalition bilden", riet er. Zudem müssten CDU und CSU den Streit um eine Obergrenze für Flüchtlinge "endgültig lösen". Angesichts der sinkenden Zahl von neuen Asylsuchenden sei dies möglich: "Es ist eingetreten, was die Bundeskanzlerin immer versprochen hat: Die Zahl der Flüchtlinge hat sich verringert."

Dobrindt erwartet schwierige Klärungsgespräche

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt rechnete indes mit harten Verhandlungen innerhalb der Union. "Es geht nicht um Kommazeichen, es geht um Grundsätzliches", sagte er dem Nachrichtenmagazin "Focus". Ehe sich die Schwesterparteien nicht auf die von der CSU geforderte Obergrenze geeinigt hätten, könnten keine Sondierungsgespräche mit FDP und Grünen für eine Regierungsbildung aufgenommen werden.

Seehofer will "rechte Flanke" schließen

Die Union war bei der Bundestagswahl stärkste Kraft geworden, hatte aber nur 32,9 Prozent erreicht. CSU-Chef Horst Seehofer hatte daraufhin gefordert, die Union müsse ihre "rechte Flanke" schließen. Auch mehrere ostdeutsche CDU-Ministerpräsidenten verlangen ein konservativeres Profil, um der AfD Paroli bieten zu können. Die Spitzen von CDU und CSU wollen am Sonntag über eine gemeinsame Linie für die anstehenden Sondierungen mit FDP und Grünen beraten.