32 überwiegend leere Seiten, damit beantwortet der katholische Echter-Verlag die Frage, wie viel sich von der Botschaft des Christentums in der AfD wiederfindet. In der Broschüre, die pünktlich zur Leipziger Buchmesse auf den Markt gekommen ist, finden sich über die Seiten verteilt nur wenige Worte: "Wir haben recherchiert und herausgefunden: da gibt es nichts, gar nichts", steht da in dicken Lettern und weiter: "Sie können blättern, soviel Sie wollen: Es gibt nichts".
AfD empört über leeren Seiten
Für Thomas Häußner, Verlagsleiters des Echter-Verlags, geht es dabei um einen „Gag“ und darum, die Auseinandersetzung mit der Partei zuzuspitzen. "Wir wollten einfach zeigen, dass ein christlicher Verlag durchaus Humor haben kann", so Häußner im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk. Die AfD findet die Aktion weniger lustig. Sie nannte das Heftchen "einen Skandal" und kündigte an, juristische Schritte zu prüfen.
"Wenn dieses Buch ein Skandal für die AfD ist, dann sollte die AfD auch mal ihre Aussagen hin und wieder überprüfen, inwieweit die skandalträchtig sind. Ich habe keine Angst vor rechtlichen Schritten, ich denke das fällt in den Bereich der Satire und die sollte in einer Demokratie in diesem bescheidenen Maße erlaubt sein." Thomas Häußner, Verlagsleiters des Echter-Verlags
Der Echter-Verlag zeigt sich gegenüber der Partei aber auch zum Dialog bereit. „Wenn Sie christliche Standpunkte in der AfD benennen können, dürfen Sie uns diese gerne mitteilen,“ heißt es im Heftchen. Die überzeugendsten Zusendungen, so kündigte der Verlag an, will er in einer weiteren Broschüre veröffentlichen. Mehrere Hundert Exemplare des Buchs "Christliches in der AfD" hat der Verlag schon verkauft zu einem Ladenpreis von 2,90 Euro.