Katholikentag 2018 in Münster

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Katholikentag: Gegen Populismus und Ausgrenzung durch das Kreuz

Mit einem Münsteraner Manifest will der Katholikentag in den nächsten Tagen politisch Stellung beziehen. Dabei werde dem Populismus eine klare Absage erteilt, sagte Veranstalter Thomas Sternberg. Auch zum Kreuzerlass gibt es klare Positionen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Mit einem Münsteraner Manifest will der Katholikentag in den kommenden Tagen politisch Stellung beziehen. Dabei werde dem Populismus eine klare Absage erteilt, sagt der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken Thomas Sternberg. Als Veranstalter will Sternberg vor allem gegen jede Diskriminierung angehen:

"Ich freue mich über jedes Kreuz im öffentlichen Raum. Aber eines weiß ich auch, das Kreuz ist kein Kampfmittel, kein Abgrenzungsmittel, sondern eher das Gegenteil", so Sternberg. Er erlebe eine Antiislamstimmung, die ihm regelrecht Angst mache. Und: "Lassen sie uns über das Kreuz mal diskutieren, wenn die Wahlen in Bayern vorbei sind."

Wenn das Kreuz als Abgrenzungsmittel gegenüber dem Islam verstanden werde, so sei dies ein Missbrauch des Kreuzes, so der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Zustimmung bekommt er vom Münsteraner Bischof Felix Genn: "Das Kreuz darf in öffentliche Gebäude, aber es darf nicht abgrenzend wirken, es ist ein Kulturgut und ein religiöses Bekenntnis", so Genn. "Was man in Bayern daraus macht, da komme ich emotional gar nicht dran, wat dat soll."

Katholikentag-Manifest gegen Ausgrenzung

Gegen vermeintlich einfache politische Lösungen will der Katholikentag Stellung beziehen. Im Münsteraner Manifest heißt es: Manche politische Kräfte würden in der momentanen Situation auf Ausgrenzung, Verleumdung und Hetze setzen. Dennoch müsse man mit allen demokratischen Parteien reden, so auch mit der AfD, sagt Veranstalter Sternberg.

"Bei der AfD fällt mir immer wieder ein französischer Philosoph ein, der geschrieben hat: Die Verteidiger des Abendlandes wenden Argumente an, die gerade diesem Christentum wiedersprechen", so Sternberg. "Ich habe den Eindruck, dass das gerade passiert. Denn letztendlich kann man nicht ein christliches Abendland postulieren und gleichzeitig Ausgrenzung betreiben."

Zahlreiche Diskussionen mit vielen prominenten Politikern sorgen für einen politischen Katholikentag in Münster. Darunter auch um 14.00 Uhr ein Gespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Thema: Frieden durch internationale Kooperation. 

Mehr als 50.000 Teilnehmer beim Katholikentag in Münster

Das Motto "Suche Frieden" erfährt großen Zuspruch. Mehr als 50.000 Menschen haben bereits eine Dauerkarte erworben.