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Besatzungsmitglieder des Tenders "Mosel" vor dem Auslaufen ins Mittelmeer

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Kabinett verlängert drei Bundeswehreinsätze mit 650 Soldaten

Die Bundesregierung hat die Verlängerung der Bundeswehreinsätze im Kosovo sowie vor der libanesischen und der libyschen Küste im Mittelmeer mit insgesamt 650 Soldaten beschlossen. Der Bundestag muss noch zustimmen. Von Birgit Schmeitzner

Im Kosovo sind deutsche Soldaten seit dem Sommer 1999 im Einsatz. Erst ging es um die Entmilitarisierung des Balkanlandes. Inzwischen - mit reduzierter Truppenstärke – geht es darum, ein sicheres Umfeld zu schaffen und zu erhalten. Deutsche Soldaten arbeiten im Hauptquartier der KFOR in Pristina, das deutsche Feldlager in Prizren wird langsam abgebaut, das Lazarett wurde unlängst geschlossen.

EU-Mission vor Libyen

Mission Nummer zwei: Die EU-Operation "Sophia". Einsatzort ist das Mittelmeer zwischen der italienischen und der libyschen Küste, eine Fläche in etwa so groß wie Deutschland. Hauptaufgabe ist es, Schleusern das Handwerk zu legen und Menschen aus Seenot zu retten. Deutsche Schiffe sind seit drei Jahren beteiligt. Erst kürzlich kam die Fregatte "Sachsen" aus dem Einsatz zurück. Sie hatte innerhalb von vier Monaten über zwanzigtausend Seemeilen zurückgelegt und war rund 400 Menschen in drei voll besetzten Schlauchbooten auf hoher See zu Hilfe gekommen.

UN-Mission "Unifil"

Der dritte Bundeswehr-Einsatz heißt "Unifil", das ist eine UN-geführte Mission vor der libanesischen Küste. Die Patrouillen überwachen den Schiffsverkehr, versuchen Waffenschmuggel zu unterbinden und die libysche Küstenwache wird ausgebildet. Derzeit trainieren deutsche Marinesoldaten auf der Korvette "Braunschweig" gemeinsam mit libyschen Soldaten auf See und an Land.

Jetzt ist der Bundestag am Zug

Die Bundesregierung möchte, dass die entsprechenden Mandate um je ein Jahr verlängert werden. Nach dem Beschluss im Kabinett ist nun der Bundestag am Zug. Die erste Lesung ist für Donnerstag der kommenden Woche geplant.