Im Fall des in Pragsdorf in Mecklenburg-Vorpommern erstochenen sechsjährigen Jungen ist ein Jugendlicher dringend tatverdächtig. Der 14-Jährige wurde am Dienstagvormittag festgenommen, wie die Polizei in Neubrandenburg mitteilte.
An dem in Tatortnähe gefundenen Messer, bei dem es sich um die Tatwaffe handle, seien neben Blutanhaftungen und Faserspuren des Opfers auch DNA-Spuren festgestellt worden, die "mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit" dem Jugendlichen zuzuordnen seien.
Tod durch Stichverletzungen
Der Sechsjährige war am 14. September mit schweren Stichverletzungen in einem Gebüsch entdeckt worden, nachdem die Eltern ihn als vermisst gemeldet hatten. Er war nicht wie verabredet von einem Bolzplatz nach Hause gekommen. Obwohl Rettungskräfte noch versuchten, den Jungen wiederzubeleben, wurde im Krankenhaus sein Tod festgestellt. Die Obduktion ergab, dass er an Stichverletzungen gestorben war.
Analyse der Tatwaffe erhärtet Verdacht
Der nun dringend verdächtige 14-Jährige geriet den Angaben zufolge ins Visier der Ermittler, weil er die letzte Person war, die den Jungen lebend gesehen hatte. Zudem habe er sich in widersprüchliche Aussagen verstrickt. Eine Wohnungsdurchsuchung konnte zunächst den Tatverdacht gegen den 14-Jährigen nicht erhärten. Erst die Analyse der Tatwaffe bestätigte den Verdacht.
Motiv bleibt weiter unklar
Die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg beantragte am Dienstag einen Haftbefehl wegen des Verdachts des Totschlags, der vom zuständigen Haftrichter erlassen wurde. Der 14-Jährige soll dem Haftrichter zur Anhörung vorgeführt werden. Zu einem möglichen Motiv liegen den Ermittlern noch keine Erkenntnisse vor.
Nach dem Tod des Jungen hatte die Mordkommission mehrmals zahlreiche Einwohner des kleinen Dorfs östlich von Neubrandenburg befragt und den Tatort weiträumig auf Spuren abgesucht. In dem Ort leben rund 580 Menschen. Viele von ihnen hatten sich nach dem Verschwinden des Sechsjährigen an der Suche beteiligt. Die Polizei will am Nachmittag weitere Ermittlungsergebnisse bekannt geben.
Mit Informationen von AFP und dpa
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