Vor dem heute in Dresden beginnenden Deutschlandtag des Unions-Nachwuchses sage Ziemiak: "Wir müssen die Fehler klar benennen: Es liegt offen auf der Hand, dass sich ein Teil unserer Wähler nicht mehr ausreichend von der Union repräsentiert fühlt." Zugleich forderte er eine Verjüngung von CDU und CSU. "Junge, unverbrauchte Köpfe in Regierung, Fraktion und Partei" könnten die Themen junge Familien, Bildung und Digitalisierung vertreten. Als "rote Linie" für mögliche Bündnisgespräche mit FDP und Grünen gab er die Migrationspolitik aus. Die von CSU und JU geforderte Obergrenze für den Flüchtlingszuzug müsse umgesetzt werden.
Härte notfalls bis zu Neuwahlen
Der Vorsitzende der Jungen Union Bayern, Hans Reichhart, bekräftigte dies: "Es muss einen Mechanismus geben, und zwar in Gesetzesform, der verhindert, dass sich das Jahr 2015 wiederholt - das muss die rote Linie der CSU sein." Die Partei dürfe nicht wortbrüchig werden. Ehe falsche Kompromisse eingegangen würden, sollten lieber Neuwahlen angestrebt werden.
"Ohne uns kann keine Koalition gebildet werden. Auf uns kommt es genauso an wie auf die FDP und die Grünen." Hans Reichhart, bayerischer JU-Vorsitzender
Er sei aber zuversichtlich, dass ein Regierungsbündnis zustande komme - entweder Jamaika mit FDP und Grünen oder doch noch eine Große Koalition mit der SPD. Von der morgigen Rede von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) beim JU-Deutschlandtag erwarte er ihr "klares Signal", dass die Union endlich Zukunftsthemen anpacken wolle. "Nicht verwalten, sondern gestalten", forderte er im Hinblick auf die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung. Merkel müsse von ihrem Nein zur Obergrenze abrücken.