Ein Mann und ein Kind freuen sich über ein Paket der Johanniter "Weihnachtstrucker"
Bildrechte: Johanniter/Tobias Grosser

Für viele Menschen bedeuten die Päckchen der Weihnachtstrucker ein wenig Freude in der Weihnachtszeit.

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Johanniter sammeln wieder Hilfspakete – auch für Deutschland

Die Weihnachtstrucker der Johanniter sind wieder bundesweit unterwegs und sammeln Päckchen für bedürftige Familien. Diese werden dann nach Osteuropa gefahren - seit der Corona-Pandemie geht ein Teil aber auch an Menschen in Deutschland.

Zucker, Mehl, Nudeln, ein wenig Schokolade, Hygieneartikel und ein kleines Spielzeug für Kinder: Das steht unter anderem auf der Packliste für die Spendenpäckchen der Johanniter Weihnachtstrucker. Tausende solcher Pakete sammeln die Johanniter diese Woche in ganz Deutschland ein und bringen sie zu bedürftigen Menschen in Rumänien, Bulgarien, Albanien und in die Ukraine, sagte Kevin Schwarzer, Regionalvorstand der Johanniter Mittelfranken, dem Bayerischen Rundfunk.

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Hilfspakete mittlerweile auch für Familien in Deutschland

Seit der Corona-Pandemie geht ein Teil der Pakete aber auch an Bedürftige in Deutschland. Denn die Zahl der Menschen, die mit äußerst geringen Mitteln auskommen müssen, ist in den vergangenen zwei Jahren hierzulande gestiegen, so die Beobachtungen der Johanniter. Und auch die Kinderarmut hat sich in der Krise deutlich verschärft, beklagen die deutschen Sozialverbände. Jedes fünfte Kind ist von Armut betroffen und die Lage verschärft sich.

Das Deutsche Kinderhilfswerk spricht von einem Phänomen, das zunehmend auch die Mitte der Gesellschaft erreicht. In Kooperation mit den Tafeln werden die Weihnachtstrucker deshalb auch Pakete an bedürftige Familien in Deutschland verteilen, um ihnen gerade in der Weihnachtszeit ein wenig unter die Arme zu greifen.

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"Virtuelle Päckchen" führen zu Geldspende

Neu ist seit der Corona-Pandemie auch, dass auf der Homepage der Weihnachtstrucker ein "virtuelles Päckchen" gepackt werden kann – im Anschluss folgt eine Geldspende über den Wert der eingepackten Waren. Diese Produkte werden dann in den jeweiligen Zielländern eingekauft und an arme Menschen verteilt.

Bildrechte: Johanniter/Saskia Rosebrock

Vor allem für Kinder sind die Päckchen der "Weihnachtstrucker" oft die einzige Möglichkeit ein Geschenk zu bekommen.

"Weihnachtstrucker" arbeiten ehrenamtlich

Die "Weihnachtstrucker" erhalten die Spenden aber nicht nur von Privatpersonen. Vor allem Kindergärten und Schulen würden jedes Jahr fleißig sammeln und wären schon so etwas wie "Stammkunden", sagt Michael Seitz, Referent für Einsatzdienste und Bevölkerungsschutz bei den Johannitern. Auch Unternehmen würden sich immer wieder an der Spendenaktion beteiligen und gleich Dutzende Pakete auf einmal abgeben.

Abgeholt werden die Päckchen dann von ehrenamtlichen Fahrern. Diese würden auch die Transporte in die Zielländer übernehmen. Die Fahrzeuge und den Sprit stellen die Johanniter. Verteilt werden die Geschenke dann von Partner der Aktion im jeweiligen Zielgebiet. So werde sichergestellt, dass die Spenden auch wirklich bei den Bedürftigen ankommen, so Regionalvorstand Schwarzer.

70.000 Päckchen zu Weihnachten

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt knapp 70.000 Päckchen abgegeben. Rund 10.000 davon waren den Johannitern in Mittelfranken zufolge "virtuelle Päckchen". In diesem Jahr hoffen die Helfer wieder auf eine ähnliche Menge. Bisher sei die Aktion wieder sehr gut angelaufen und auch die Ehrenamtlichen seien wieder Feuer und Flamme, sagt Michael Seitz.

Ursprünglich initiiert hatten die Weihnachtsaktion die Johanniter in Bayern vor 28 Jahren. Inzwischen würden sich so gut wie alle Landesverbände beteiligen. Bis zum 16. Dezember können noch Päckchen bei den Sammelstellen der Johanniter abgegeben werden. Die einzelnen Sammelstellen sowie die komplette Packliste sind auf der Homepage der "Weihnachtstrucker" zu finden.

Helfer der Johanniter packen die Spendenpakete für Bedürftige.
Bildrechte: BR

Johanniter sammeln für Bedürftige

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