Bildrechte: dpa

Jörg Radek

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Jörg Radek vor Abschiebeflug: "Bundespolizei nicht vorbereitet"

Bis zu 50 Flüchtlinge darf Deutschland pro Monat nach Afghanistan zurückschicken. Jetzt ist ein neuer Flug von Düsseldorf nach Kabul geplant. Doch für solche Abschiebungen hat die Bundespolizei zu wenig Personal, sagt Jörg Radek, GdP-Vizechef.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Jörg Radek, der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, hat vor dem geplanten Abschiebeflug nach Afghanistan mehr Personal für die Bundespolizei gefordert. Im Interview mit der Bayern 2-radioWelt sagte Radek:

"Allein im Jahr 2016 haben wir insgesamt 243 solcher Rückführungen durchgeführt - nicht nur nach Afghanistan, sondern auch auf den Westbalkan und nach Westafrika. Da merken Sie, welche Bedeutung das Rückführwesen in der Bundespolizei bekommen hat. Aber wir haben dafür nicht mehr Personal bekommen." Jörg Radek

Der GdP-Vizechef sprach von insgesamt 15.000 Stellen, die zusätzlich gebraucht würden:

"Es war klar, dass ab 2015, wenn jemand außer Landes geführt werden muss, dass dies nur von der Bundespolizei getan werden kann. Und die Bundespolizei ist personell auf diese Situation nicht vorbereitet gewesen." Jörg Radek

Weiter machte Radek deutlich:

"Wir haben keine feststehenden Organisationseinheiten, die nur für solche Aufgaben zur Verfügung stehen. Das ist eine Aufgabe mit einem unglaublich hohen Koordinierungsaufwand. Aus der gesamten Bundespolizei werden Kräfte zusammengestellt. Da sind ganz normale Kontroll- und Streifenbeamte dabei." Jörg Radek

Auch für den am Abend geplanten Flug fehlt es laut Radek an Personal: Nach seinem Kenntnisstand haben sich bislang nicht genügend Freiwillige bei der Bundespolizei gefunden.